Die Forstplantage gegenüber der Smurfit Kappa - Herzberger Papierfabrik, welche von den Herzberger Bürgern auch gerne Kurpark genannt wird, wurde im Jahre 1793 von dem Oberförster Julius Heidenreich von Uslar begründet. Er folgte damit einer Anregung des damalig amtierenden Berghauptmannes F. W. Heinrich von Trebra, einen mit seltenen Bäumen bestandenen, parkähnlichen Wald anzulegen. Von Uslar verwaltete von 1782 bis 1829 die Stelle als Herzberger Oberförster im sogenannten Harzforsthaus am Ende der Anlage. Zudem führte er eine Meisterschule, die zu der Zeit die einzige Form forstlichen Unterrichts darstellte.
1793 wurde also die Forstplantage in einer Größe von ca. 3 ha angelegt und mit in- und ausländischen Gehölzen aus Baumschulen in Wernigerode, Helmstedt und Herrenhausen aufgeforstet. Trotz des nicht optimalen Bodens, gediehen bereits im ersten Jahr elf Ahornarten, zwölf Heckenkirschenarten, neun Arten Hartriegel, sieben Birkenarten, acht Kirschen und Pflaumensorten und 21 verschiedene Weiden. Nach und nach stellte sich dann im Laufe der nachfolgenden Jahre eine Naturverjüngung ein, so dass die verschiedenen Ahornarten und auch die zwischenzeitlich gepflanzten Weißtannen als junge Bäumchen an die Forstreviere abgegeben werden konnten. Es folgten immer wieder neue Aufforstungen. Unter Mithilfe von Professor Bartling aus Göttingen wurde um 1845 das Areal der Forstplantage auf knapp 5 ha erweitert. Unter der Leitung von Forstmeister Meyer wurden neue Wege und Baumgruppen angelegt, was die gesamte Anlage in ein parkähnliches Aussehen versetzte. Verschiedene Baumschulen aus Norddeutschland sowie der Berggarten Hannover, der Botanische Garten Göttingen und die ehemalige Forstbaumschule Mollenfelde lieferten an die verantwortlichen Förster die dafür benötigten Junggehölze. Bereits einige Jahre nach der Vergrößerung, lieferten die seltenen Bäume und Sträucher Samen, Zapfen und Jungpflanzen. Die intensiven Bemühungen um die Forstplantage seitens der Forstleute, hatten damals aber auch noch einen anderen Sinn als nur die Anlage und Fortführung eines besonderen forstbotanischen Gartens: der gute Ruf des des forstlichen Ausbilders, Oberförster Julius Heinrich von Uslar sollte gefestigt und erweitert werden. Man hoffte auf die Verlegung der Clausthaler Forstschule nach Herzberg am Harz. Den nahen Harzwald und die Forstplantage als wissenschaftliches Studienobjekt, sahen die Herzberger Forstbeamten als optimale Bedingungen für eine solche Schule. Allerdings erhielt die Stadt Hannoversch Münden, die sich ebenfalls als Standort für eine solche Schule beworben hatte, den Vorrang. 1868 wurde sie als Vorläuferin der später eingerichteten Forstakademie nach dort verlegt. Die letzte Bestimmung und Zusammenstellung der Gehölze entstammt dem Jahre 1979 und wurde von Prof. Dr. H. Bartels vorgenommen. Diese Erhebung ergab noch etwa 90 verschiedene Arten und Sorten an Bäumen und Sträuchern, dabei besonders seltene und in Stärke, Höhe und Wuchs beeindruckende Exemplare. GPS-Koordinaten |