Der Burgenforscher Dr. Ing. Friedrich Stolberg schrieb 1968 in seinem Buch
„Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit“


411. Schnabelsburg, Burgreste. Salza, Kr. Nordhausen (Grafschaft Hohenstein), Bez. Erfurt.

Name: Schnabelsburg.

Meßtischblatt: 2525/4430 Nordhausen-Nord; S 15,8; O 18,2.

Allgemeine Lage: Südlicher Vorharz, Zechsteingürtel, Zorgegebiet (Helmegau).

Örtliche Lage: 230 m NN auf vorspringendem Bergsporn des Kohnsteins über dem Austritt der Zorge ins Flachland, 1,5 km nördlich Salza.

Baugrund: Zechstein-Hauptdolomit über Älterem Zechsteingips.

Beschreibung: Kleiner ebener Burgplatz auf Bergsporn, 30 m über der Zorge, die hier in alter Furt vom Heidenstieg Goslar-Nordhausen gequert wird. Der Burgplatz mit neuzeitlicher Gaststätte überbaut, die das Bild verwischt hat. Zu erkennen eine Terrasse auf der Südseite, das Kellergeschoß der Gaststätte scheint in den ehemaligen Halsgraben hineingebaut. Östlich tiefer, am Hang schwach ausgeprägter Graben mit Vorwall. An der Zorgefurt, linkes Ufer, altes Wegekreuz (Größe 147X78X20 cm, lateinische Inschrift; Sandstein).

Geschichte: 1366 Ausbruch der großen Fehde zwischen Nordhausen und den Grafen v. Hohnstein. Silberborth setzt in dieses Jahr die Errichtung der Schnabelsburg durch die v. Hohnstein. Zweck der Burg war, die Zorgefurt und damit Handel und Verkehr der Stadt Nordhausen zu kontrollieren. 1368 Vergleich zwischen Nordhausen und Hohnstein durch Vermittlung der Landgrafen v. Thüringen. Danach zahlt Nordhausen 1500 M lötigen Silbers an die v. Hohnstein, die ihrerseits die Schnabelsburg aufgeben und den Landgrafen zur Schleifung übergeben. Die Schnabelsburg ist nicht wieder aufgebaut worden.

Lit. u. Abb.: UB Nordhausen II Nr. 54 u. Nr. 57; Köbel, Die alten Steinkreuze u. Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960 Nr. 231; Silberborth, Festschrift 1927 Bd: I S. 146, 147, 148; Lagepl. mitsamt den Kohnstein-Burgwällen (Stolberg) bei Grimm, Die Wallburg auf dem Kohnstein (vgl. dort) Abb. 1.

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