Hüttehof

An dieser Stelle befand sich
von Mitte des 16. Jh. bis 1745
die Schmelzhütte (Obere Sieberhütte)
der Gewerken-Familien Keidel
und Neuse,
in der Eisenstein aus den
Eigenlehner-Gruben am Königsberg
und am Eisensteinsberg verhüttet wurde.
 
 
 

GPS-Koordinaten
N 51.6986° E 10.4251°

Eisenerz spielte eine große Rolle im Harz - auch hier im oberen Siebertal. Letztlich verdankt die Ortschaft Sieber seine Entstehung dem reichhaltigen Vorkommen von Roteisenstein am Königsberg, im oberen Siebertal und am Eisensteinberg.
Die Erzgänge - oft nur zwischen 0,40 und 2m breit - wurden wurden intensiv abgearbeitet. Der Roteisenstein hatte eine gute Qualität. Das Wasser des Flusses Sieber war als Energielieferant eine der Voraussetzungen für die Lage der Produktionsstätten. Hütten - hauptsächlich in privater Hand - standen meist dort, wo Täler mit Wasserläufen zusammenstießen.
Die Sieber lieferte ganzjährig Kraft für Antriebe und es war reichlich Holz und damit auch Holzkohle verfügbar. Waldarbeit und Köhlerei waren nach 1750 die wichtigsten Erwerbsquellen der Sieberaner. Um das Jahr 1800 lebte rund ein Drittel der Bevölkerung von der Waldköhlerei.
Mit dem Aufblühen des Oberharzer Silberbergbaus in der Mitte des 16. Jahrhunderts erlebte auch die Gewinnung und die Weiterverarbeitung von Eisen im Südharz einen Aufschwung. Rasch wuchs die Hüttensiedlung und zu Beginn des 30jährigen Krieges gab es drei eigenständige Eisenhüttenbetriebe. Nach Stilllegung der letzten privaten Silberhütte im Jahre 1756 verschmolz die staatliche Königshütte in Bad Lauterberg den Sieberaner Eisenstein.
Den privaten "Eigenlehnern" gehörten zwar die Eisensteingruben, sie hatten aber keine Entscheidungsmöglichkeiten und waren Bergleute zweiter Klasse - mehr oder weniger vom Wohl der staatlichen Hütten abhängig. Sie arbeiteten auf eigene Rechnung unter der Aufsicht der staatlichen Stellen; die bestimmten den Lohn! Eigenlehner konnten sich von ihrer Arbeit nur mehr schlecht als recht ernähren. Ersparnisse anzulegen war nicht möglich. Der staatlich reglementierte Eigenlehnerbergbau wurde bis etwa 1860 fortgeführt.
Der Eigensteinbergbau im Siebertal wurde von 1520 - 1866 betrieben. Von den Hüttenanlagen ist heute nichts mehr zu sehen. Zu erkennen sind noch alte Betriebsgräben und Schlackenplätze.

    Die Montanlandschaften wurden von der Natur zurück erobert.
    Die Schlackenplätze sind für ungeübte Augen kaum noch erkennbar.

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