Naturlehrpfad Hainholz
Station 5/10

Karstschlotten

Der Gips hier im Hainholz ist ca. 40 - 50 m mächtig. Er verkarstet, d.h. von unten her im Grundwasser, von oben her durch Eindringen des Regenwassers erfolgt seine allmähliche Auflösung. Letzteres erzeugt ein stark zerklüftetes Relief aus zahlreichen Schlotten, die sich hier und an anderen Stellen des Hainholzes zu Karrenfeldern vereinigen. An Schwächezonen, z.B. Klüften, greift die Gesteinslösung rasch in die Tiefe. In den entstandenen Hohlformen lagert sich der unlösliche Rest des Gipses (Tone, Karbonate) und Humus ab.

Gelegentlich finden sich auch Knochen hineingefallener Tiere. Um 1750 wurden in einer solchen Schlotte Knochen von 5 eiszeitlichen Wollnashörnern entdeckt, die nach jüngeren Untersuchungen Hinweise auf eine Fallgruben - Jagdtechnik des altsteinzeitlichen Menschen geben.

 
Diese Schlotte, der "13 m - Schacht", ist in die hierunter liegende Jettenhöhle durchgebrochen. Im Winter ziehen die relativ warmen Höhlenwetter hier aus, im Sommer strömt von hier die wärmere Außenluft in die Höhle hinein. Die Schlotte darf nicht betreten werden; Absturzgefahr !


 


Aus: SICKENBERG, Otto (1963): Neue Funde von eiszeitlichen Säugetieren bei Osterode. – Heimatblätter für den südwestlichen Harzrand 13:21-25; Osterode; Tuschelasur von F. Vladi, Osterode am Harz

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