„Ich sage den Leuten: Kommt her!“

Karstprinzessin Wiebke Berkel über ihr ehrenamtliches Engagement

- von Kirsten Buchwald -

Seit dem Sommer 2008 ist Wiebke Berkel Prinzessin. Als Südharzer Karstprinzessin repräsentiert sie zusammen mit Karstkönigin Bianca Müller den Südharz. „Ich habe es nicht bereut“, sagt sie im Gespräch mit dem HarzKurier.

Die Südharzer Karstprinzessin empfängt ihre Gäste lächelnd in Jeans und T-Shirt.
Wiebke Berkel wohnt mit ihren Eltern, zwei Hunden, einer Katze und Kaninchen in Klettenberg und fühlt sich dort wohl. Denn obwohl die 19-jährige, aufgeweckte Blondine plant, für ihr Studium ihren Heimatort zu verlassen, kann sie sich noch nicht so richtig vorstellen, für immer wegzugehen. Denn sie schätzt die Ruhe und auch die gute Luftqualität in ihrem Heimatort Klettenberg. „Im ersten Moment werde ich Klettenberg sicher vermissen. Aber es ist auch eine wichtige Erfahrung, wegzugehen. Für immer? Das weiß ich nicht“, sagt Wiebke I.
Studieren will die Karstprinzessin Industriearchäologie in Freiberg oder Innenarchtektur in Halle. „Das hat mit Kreativität zu tun“, so Wiebke Berkel.
Sich selber würde sie als kreativen Menschen beschreiben. Sie fotografiert gern und liest Bücher. Zur Zeit besucht Wiebke Berkel das berufliche Gymnasium in Nordhausen, dort geht sie in die 13. Klasse.


Karstprinzessin Wiebke Berkel I. im Wohnzimmer ihrer Eltern.
Für das Ankleiden und Stylen vor einem Auftritt braucht sie eine Stunde.
Foto: Buchwald

Beworben hat sie sich nicht auf das Amt. „Ich wurde von Andreas Heise, dem Landesbeauftragten aus Sachsen-Anhalt der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Königinnen, angesprochen“, erzählt sie. Erst habe sie überlegen müssen, ob sie das Ehrenamt übernehmen wolle. Denn die Schule ging vor. Doch da das Ehrenamt hauptsächlichen Einsatz am Wochenende erfordert, sagte sie schließlich zu. Ihre beste Freundin, derzeit Rhododendronkönigin in Sülzhayn, tat das ihre dazu und überredete Wiebke. Den Rückhalt ihrer Familie kann sie ebenfalls nutzen. Oft ist sie mit ihren Eltern zusammen unterwegs.
„Man lernt viele interessante Leute kennen und kommt viel rum“, sagt die Prinzessin über ihre Tätigkeit. Es sei schon etwas besonderes für sie. Obwohl sie auf der Straße eher selten angesprochen wird. Negative Reaktionen habe es noch nie gegeben. Als 19-jährige, könnte mancher denken, hat man anderes im Kopf, als für den Südharz zu werben. Wiebke macht es trotzdem. „Der Südharz ist sehr schön. Hier in Klettenberg geht ja auch der Karstwanderweg lang, die Gegend ist einfach schön“, so Berkel. Das würde man hier gar nicht schätzen, so Berkel. Erst wenn man länger weg sei.
Die Aufgaben der Südharzer Karstprinzessin gleichen der der Königin. Wiebke Berkel repräsentiert und wirbt für die Region. „Ich sage den Leuten: Kommt doch mal zu uns;“ so die Prinzessin. Mit den anderen Hoheiten verstehe sie sich gut, so Wiebke. „Es gibt auch Könige,“ erklärt sie dann. Etwa den Bratwurstkönig oder den Leberwurstkönig. Die Karstkönigin, Bianca Müller, lernte sie erst bei der Krönung kennen.
Auch sie, Wiebke, brauchte keine Wettbewerbe zu gewinnen, um Karstprinzessin zu werden. Das Ehrenamt hat sie noch bis zum Sommer inne. „Es gibt wohl schon eine neue Prinzessin, aber ich kenne sie noch nicht, würde sie aber gerne treffen“, so Wiebke I. Aus ihrer Sicht sollte eine Anwärterin nicht schüchtern sein. „Sie sollte keine Zicke sein, nicht so von sich eingenommen“, so Berkel. Vor allem jedoch sollte man sich für die Tätigkeit interessieren und auch für die Region, die jeweils vertreten wird. Würde sie das Ehrenamt vermissen, sollte sie es aus Studiengründen nicht mehr ausüben können? „Das kann ich jetzt noch nicht beantworten“, sagt sie offen.
Am Ende präsentiert sie „Karsten“, das Maskottchen. Die kleine Figur aus Marienglas und Ton hat die Prinzessin selber gebastelt. „Wir wissen nie so richtig, was wir auf unseren Besuchen als Gastgeschenk mitbringen sollen“, so Wiebke. Also bastelt sie das Mitbringsel kurzerhand selbst.
Im Oktober oder November diesen Jahres wird es einen Ball der Königinnen geben. Bei dieser Veranstaltung werden die derzeitigen Hoheiten abgekrönt und die neuen ernannt. Klar ist schon, dass die neue Karstkönigin vermutlich aus dem Landkreis Nordhausen kommt. Neue Karstprinzessin soll ein Mädchen aus Rossla werden.
Ob Wiebke Berkel dann zur Karstkönigin gekrönt werden wird, steht noch nicht fest.

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