Die Ersterwähnung des Dorfes Königshagen "indago regis" findet sich 1228 im Pöhlder Güterverzeichnis. Nach den heutigen Ergebnissen der Ortsnamenforschung geht man davon aus, dass das Bestimmungswort "regis" = Regent / König darauf hindeutet, das der Ort Königshagen vom König selbst oder durch einen Vasallen (Lehnsmann) auf königlichem Grund gegründet wurde. Die Gründung lässt sich auf den Zeitraum zwischen den Beauftragten der Grafen von Lutterberg mit dem Königsforst Harz 1131 durch Lothar III. und dem Landtausch zwischen Friedrich I. Barbarossa und Heinrich dem Löwen 1158 eingrenzen. Um 1250 verschenken die Grafen von von Scharzfeld das Dorf an das Kloster Pöhlde. Wahrscheinlich wird Königshagen zwischen 1413 und 1420 in einer Fehde zwischen dem Grafen von Hohenstein und dem Landgrafen von Hessen durch einen Brand zerstört. Archäologische Untersuchungen in den Jahren 1961 / 1962 durch das Niedersächsische Landesmuseum Hannover, ergaben unter der Leitung von Dr. phil. Janssen in seiner Publikation: „Königshagen. Ein archäologisch-historischer Beitrag zur Siedlungsgeschichte des südwestlichen Harzvorlandes (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Bd. 64). Hildesheim 1965. VIII und 246 Seiten, 21 Abbildungen, 21 Tafeln“ u.a. folgendes Ergebnis:
[ Buchbesprechung ] 1963 sind im Rahmen der Flurbereinigung die ersten landwirtschaftlichen Betriebe nach Königshagen ausgesiedelt worden; die ersten Landwirte konnten mit ihren Familien die neuen Häuser in der Siedlung Königshagen beziehen. Hintergrund: Am 17. Oktober 1956 stellte die Gemeinde Barbis den Antrag auf eine Flurbereinigung mit Wege- und Gewässerausbau sowie die Aussiedlung landwirtschaftlicher Betriebe. Durch Beschluss des Niedersächsischen Landeskulturamtes in Hannover wurde am 17. Oktober 1957 die Flurbereinigung in Barbis angeordnet. Diese Flurbereinigung hatte den Zweck, die unwirtschaftlich kleinen Grundstücke, die durch Grundbesitzerzersplitterung entstanden sind, durch Zusammenlegung und den Ausbau des Wegenetzes wieder wirtschaftlich nutzbar zu machen. Am 12. März 1958 verpflichtete sich die Gemeinde Barbis, alle Flächen, die sie aus dem Besitz der Domäne Scharzfels übernommen hat oder noch erwerben sollte, in das Flurbereinigungsverfahren hineinzugeben. Ebenso war sie am Ankauf von Ländereien aus dem Besitz Silkeroder Grundeigentümer (damals DDR) interessiert, die in der Gemarkung Barbis lagen und von den Eigentümern nicht mehr bewirtschaftet werden konnten. GPS-Koordinaten „Geschichte des Fürstenthums Grubenhagen“ : „Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit“ 255. Königshagen, Burgreste (befestigte Kirche, Rundburg?). Barbis, Kr. Osterode, Bez. Hildesheim. Name: Königshagen, An der alten Kirche. Meßtischblatt: 2523/4428 Weißenborn; N 1,0; W 16,0. Allgemeine Lage: Südlicher Vorharz, Randgürtel vor dem Austritt des Odertales aus dem Harz (Liesgau). Örtliche Lage: 235 m NN in einer Krümmung des Bebertales unterhalb des Wahrberges, 3 km südwestlich Barbis. Baugrund: Alluvium des Bebertales. Baumaterial: Sandstein in Gipsmörtel. Beschreibung: In einem Knick der Beber kreisförmige Anlage von 52 m Durchmesser, bestehend aus Ringgraben mit Vorwall. Im Zentrum langgestreckte, hügelartige Erhebung von 29 m Länge und 16 m Breite, Grabung 1961 förderte hier die Grundmauern einer Kirche zutage; Rechteckbau mit Chor, Altarfundament, zahlreiche Begräbnisstätten längs der Kirche (vgl. Claus und Janssen, a.a.O.). Sohlentiefe des Ringgrabens unter Innenraum mit 3 m festgestellt. Das Ganze als wehrhafte Anlage anzusprechen. Im Umkreis festgestellte Höfe. Geschichte: 1240 Dorfstelle Königshagen bezeugt: Die Grafen Burchard der Weiße von Lutterberg und Burchard von Scharzfeld übertragen auf Bitten des Ritters Hermann von Bardeveld eine Hufe in Königshagen (indago regis), „Kadelandes Hoeffe“, dem Kloster Pöhlde. 1715 Königshagen als Wüstung genannt; der Kirchen- oder Burghügel bildete offenbar den Schwerpunkt des aus Streugehöften bestehenden ehemaligen Dorfes. Seit 1961 Neubesiedlung. Funde: Blaugraue Scherben sowie innerhalb der Kirche eine Menge von Scherben des ausgehenden 14. Jh. und beginnenden 15. Jh. (Stücke mit Innenglasur). Genaue Sichtung des Scherbenmaterials erst nach Abschluß der Grabungen. Lit. u. Abb.: Claus, Königshagen 1960 S. 28 ff. mit K. u. Abb.; Hartung, 1955 S. 33 ff.; Janssen, Königshagen. Ein archäologisch-historischer Beitrag zur Siedlungsgeschichte des südwestlichen Harzvorlandes 1965 m. Gr., Abb.; Max, Teil I 1862 S. 502. Ausführliche Beschreibung von Martin Claus: [ Königshagen ] |