Kohnsteinschwinde

An der Kohnsteinschwinde trifft ein aus den Buntsandsteinablagerungen stammender Bach auf den verkarstungsfähigen Werraanhydrit und tritt seinen Lauf unterirdisch an.Das Wasser stammt aus einem Quellhorizont des unmittelbar benachbarten Buntsandsteins, der an einer großen Störungslinie die Zechsteinschichten nach Süden begrenzt. Das Wasser ist noch völlig ungesättigt und löst sofort den Gips auf.
Der Sulfatgehalt beträgt vor dem Eintritt des Wassers in die Schwinde nur 85 mg/l (1993), was die Lösungskraft des Wassers gegenüber Gips belegt. Sicher ist, dass durch die fortwährende Auflösung des Gesteins eine Höhle entstanden sein muss. Höhlenforscher verschiedener Generationen bemühten sich, durch das Schwindenloch in den Berg zu gelangen. Die Öffnungen sind jedoch für den Menschen unpassierbar.

Wasseranalyse VÖLKER September 1993

PH8,36
Leitfähigkeit
in uS/cm
550
Gesamthärte
in Grad dH
18
Karbonathärte
in Grad dH
17
Sulfat
in mg/l
85
Chlorid
in mg/1
35
Kalzium
in mg/l
96
Nitrat
in mg/1
0.5

Nördlich der Schwinde, in dem heute vom Gipsbruch völlig überprägten Gelände, gibt es eine Quelle, den Hageborn. HAASE verwies 1936 darauf, dass diese Quelle unter anderem auch das Wasser der Kohnsteinschwinde wieder zutage bringen könnte. Eine Beweisführung wurde jedoch nicht angetreten.

Lageplan der Kohnsteinschwinde

1 km westlich der Schwinde liegt das Dorf Hörningen. Im Jahre 1238 wurde Hörningen erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter musste jeder Besitzer eines Pfluges im Ort eine Fuhre Steine nach Nordhausen zum Bau der Stadtmauer fahren.

Im Laufe der Geschichte wechselte Hörningen oft seine Besitzer. Mal war es ein Wernher von Salza, dann ein Abt von Walkenried, 1648 erhielt der Kurfürst von Brandenburg den Ort, dann wurde Hörningen an den Grafen Johann von Sayn-Wittgenstein verschenkt, um im 18. Jh. wieder in den Besitz des Kurfürsten von Brandenburg zu kommen.

1737 stürzte der Kirchturm ein, und da die Kirche selbst baufällig war, fiel auch sie beim Versuch der Reparatur zusammen. 1748 waren Mauern der Kirche wieder errichtet, und 1752 wurde der innere Ausbau vollendet. Für die Tür- und Fenstergewände sowie zur Veraderung der Ecken des Turmes wurden Steine aus der Walkenrieder Klosteranlage verwendet.

GPS-Koordinaten
N 51.5420° E 10.7306°

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