KZ-Lager Mittelbau-Dora

Im Anhydrit des Kohnsteins wurde bereits 1936 durch die Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft ein riesiges Stollensystem zur Schaffung eines unterirdischen Zentrallagers für Kraftstoffe aufgefahren. Ab August 1943 setzte man für den weiteren Ausbau KZ-Häftlinge ein.

Außerdem begann man mit dem Aufbau einer Stollenanlage zur Errichtung einer Fertigungsanlage für "Vergeltungswaffen" (V-Waffen). 60.000 Häftlinge wurden in das Konzentrationslager Mittelbau - Dora deportiert. Über 20.000 von ihnen starben an Hunger, Erschöpfung und Krankheiten, wurden also durch den Terror des Faschismus vernichtet.

Die Amerikaner fanden am 11.April 1945 nur noch wenige Hundert kranke Häftlinge vor, die nicht evakuiert worden waren. Nach dem Abtransport von Dokumenten und V2 Raketen durch die Amerikaner wurde die unterirdische Anlage im Sommer 1945 durch sowjetische Soldaten besetzt. Die Anlagen wurden demontiert und abtransportiert. 1948 erfolgte die Sprengung der Stolleneingänge. Heute erinnern in der Gedenkstätte Reste des Lagerkomplexes und erhaltene Bauten (Krematorium, Feuerwache), ein Lern- und Dokumentationszentrum sowie Teile der Untertageanlagen an die enge Verflechtung von SS, Rüstungsindustrie, Staat und Militär.

[ weiterführende Infos über das Lager Dora ]

GPS-Koordinaten
N 51.5348° E 10.7511°

Der Karstwanderweg führt nördlich an Salza vorbei, einem der ältesten Orte des Südharzes. Bereits 802 bestätigte Kaiser Karl der Große dem Kloster Herzfeld auf Bitte des Erzbischofs Richolfs von Mainz Güter im Helmegau zu Salzaha. Bis zum Jahre 1230 hatten die Grafen von Klettenberg und danach die Hohnsteiner als Lehnsherrn die Herrschaft über Teile von Salza. Das Zentrum des Dorfes bildete das Gebiet um die St. Laurentius Kirche, das kleine und große Gut sowie die Häuser entlang der Salza. Während der Regierungszeit Friedrich des Großen wurden im Ort zahlreiche Kolonisten angesiedelt, denen man 15 Jahre Steuerfreiheit sowie einen Bauzuschuss von 80 Talern gewährte. Bedingung allein war, dass ein politisches Führungszeugnis vorgelegt werden konnte, dass in der Familie ein nährendes Handwerk ausgeübt wurde, oder dass ein ansehnlicher Geldbetrag vorhanden war. Der Kupferhammer, ein durch Wasserkraft getriebenes Pochwerk zum Zerschlagen der Erzstücke, wurde im 16. Jh. an der Salza durch die Grafen von Hohnstein errichtet. Das Mansfelder Grafengeschlecht erbaute dann neben dem Kupferhammer noch ein Schmelzwerk. Nachdem die Verhüttung des Erzes keinen Gewinn mehr brachte, wurde der Kupferhammer in eine Ölmühle umgewandelt. 1865 ging sie in den Besitz der Firma "Bergener und Geist" über, die an der Stelle eine mechanische Weberei betrieb. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Betriebsgelände die Discothek "Alte Weberei".

Etwa 70-80 % der Arbeiter von Salza waren in den Tabakfabriken der Stadt Nordhausen um die Jahrhundertwende beschäftigt. Diese enge Verbindung von Salza zu Nordhausen führte 1952 zur Eingemeindung in die Kreisstadt.

Von Salza aus gelangt man in die Stadt Nordhausen. Die tausendjährige Stadt wird treffend das südliche Eingangstor zum Harz genannt. Nordhausen ist mit seinen ca. 49.000 Einwohnern das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des nordthüringer Raumes. Obwohl zahlreiche Sehenswürdigkeiten im April 1945 den Bombenangriffen zum Opfer fielen, gibt es in der Stadt, die 927 erstmals urkundlich erwähnt wurde, noch viel Interessantes zu entdecken. Brunnen und Treppen prägen das Stadtbild genauso wie Parkanlagen, die historische Altstadt, Jugendstilvillen und viele Neubauten. Kirchen und Türme überragen weit sichtbar die Stadt. Da sind zum Beispiel der Dom "Zum Heiligen Kreuz" mit seiner romanischen Krypta und dem gotischen Chorgestühl, die St. Blasii-Kirche mit den schiefen Türmen, der Turm der ehemaligen St. Petrikirche (heute Aussichtsturm). Große Teile der alten Stadtbefestigung können heute wieder bei einem Stadtrundgang erwandert werden.

Der Roland vor dem Rathaus gilt als Symbolfigur für Rechte und Freiheiten der ehemaligen Reichsstadt. Im "Tabakspeicher" - einer Zweigstelle des Meyenburgmuseums - kann sich der Besucher über die Entwicklung der Industrie von Nordhausen sowie die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung der Stadt sachkundig machen. In der Traditionsbrennerei in der Grimmelallee 11 hat der Besucher die Möglichkeit, den Produktionsablauf vom Getreidekorn zum weltbekannten "Nordhäuser Doppelkorn" kennenzulernen und dieses Produkt auch auszuprobieren.

Von 1220 bis 1802 war Nordhausen eine Freie Reichsstadt. Danach wurde sie Bestandteil des preußischen Königreiches. Durch das Wirken vieler bedeutender Persönlichkeiten in Nordhausen während der Reformationszeit wie Martin Luther, Philipp Melanchthon, Justus Jonas und Michael Meyenburg gehörte Nordhausen mit zu den ersten Städten Deutschlands, die den protestantischen Glauben einführte. Die revolutionären Ereignisse von 1848 gingen auch an Nordhausen nicht spurlos vorüber, zumal eine der bedeutendsten Persönlichkeiten dieser Zeit, Eduard Baltzer, in der Stadt wohnte und wirkte.

Durch den Bau der Eisenbahnlinien Halle-Kassel, Erfurt-Nordhausen und Nordhausen - Wernigerode entwickelte sich Nordhausen zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt und Zentrum der Kornbrennerei, der Kautabakproduktion sowie des Maschinenbaus.

Das in der Zeit von 1913 bis 1917 erbaute Theater gehört heute mit seinen 3 Sparten zu den kulturellen Zentren Nordthüringens. Am Bahnhof-Nord befinden sich der Ausgangspunkt der Harzquerbahn sowie das Tourismus-Infomations-Zentrum. Hier kann man Wissenswertes über das touristische Angebot der Region erfahren. In Nordhausen gibt es zahlreiche Geschäfte, Hotels, Cafés und Restaurants.

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