Standort Queste
 
Vom Standort aus blickt man auf den kleinen Ort Questenberg. Hier schneidet sich das Durchbruchstal der Nasse mit dem harzrandparallelen Auslaugungstal.
Die umgebenden Felshänge sind intensiv verkarstet, überall gibt es Karsterscheinungen in Form von Dolinen und Erdfällen, Bachschwinden und Karstquellen. Auch eine Reihe von Höhlen sind bekannt.

Der Gipsuntergrund und die schroffen Landschaftsformen mit tiefen Tälern, Spalten, Felswänden und Quellen waren Voraussetzung für die Herausbildung einer einmaligen Flora und Fauna. Deshalb wurde das Gebiet bereits 1927 unter Naturschutz gestellt.

Der Kupferschieferbergbau hat die Gegend ebenfalls berührt, auch wenn das bereits über 200 Jahre her ist. Aus dem südlichen Nassetal heraus wurde der Questenberger Erbstollen aufgefahren, der auch unter der Ortschaft entlangführt. Heute ist er längst verbrochen. Der vom Standort aus sichtbare Teich, der Totensumpf, verdankt seine Entstehung einem Einbruch auf diesem Stollen. Hinter dem Teich sieht man einen Berg mit einer großen weißen Wand.

Auf der anderen Seite des Berges befindet sich eine beeindruckende Bachschwinde, die Dinsterbachschwinde. Der Karstwanderweg führt unmittelbar an dieser Schwinde vorbei. Das in der Dinsterbachschwinde versinkende Wasser kommt im Nassetal wieder heraus. Dabei berührt es auch den Stollen und es war nicht verwunderlich, dass markiertes Wasser aus dem Stolfenmundloch zwischen Questenberg und Wickerode wieder herauskam. In den letzten Jahren haben sich die unterirdischen Wasserwege verändert. Ob Einbrüche im Stollen Ursache dafür sind, vermag niemand zu sagen.

Im Bereich der Ortschaft Questenberg soll der historische Kupferschieferbergbau eine Höhle gefunden haben. Nähere Hinweise darauf konnten aber bisher nicht erkundet werden. Der Bergbau ist heute nicht mehr zugänglich. Einzige Reste sind die vielen kleinen Halden und Pingen in der näheren Umgebung.

Auf dem gegenüberliegenden Hang erblickt man die Questenburg. Unter dem Standort, im Questenberg, ist seit altersher eine Höhle unter dem Namen Heckersloch bekannt. Es handelt sich dabei um eine kleine Höhle mit einem großen Höhlensee. Diese Höhle wurde in den zwanziger Jahren touristisch erschlossen. Da die Höhle aber ständig von Frischwasser durchflossen wird, ist sie sehr stark versturzgefährdet. Ihre Zugänge verbrachen 1940. Sie ist heute nur noch für Forscher zugänglich. Ihr Betreten ist lebensgefährlich.

Stark idealisierter geologischer Schnitt durch das Durchbruchstal der Nasse

1quartäre Ablagerung
2Auslaugungsreste (meist Dolomite)
3Sangerhäuser Anhydrit
4Stinkschiefer
5Werraanhydrit
6Zechsteinkalk
7Kupferschiefer

GPS-Koordinaten
N 51.4932° E 11.1174°

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