Die Ortslage Pölsfeld

ln kaum einem Reiseführer über den Harz findet Pölsfeld Erwähnung. Erst die Einrichtung des Karstwanderweges im Kreis Sangerhausen 1982 vermochte es, den malerisch im Ostharz gelegenen Ort mit seinen damals noch gut 400 Einwohnern als überregionales Wanderziel zu etablieren.
Je nachdem, für welche Richtung man sich entscheidet, ist Pölsfeld Ziel oder Ausgangsort für den Karstwanderweg. Der 265 km lange Weg verbindet den lberg bei Bad Grund mit dem Parkplatz an der B 86 östlich von Pölsfeld und damit den Westteil des Naturparks Harz in Niedersachsen mit der östlichen Grenze des Naturparks Harz/Sachsen-Anhalt.

In der Wetterfahne der Kirche verraten die gekreuzten Kurschwerter über der Jahreszahl 1779 die damalige Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Sachsen.

Die erstmalige urkundliche Nennung des Ortes erfolgte im 9. Jahrhundert im sogenannten Hersfelder Zehntregister. Die Geschichte des Ortes ist eng mit der forstwirtschaftlichen und bergbaulichen Nutzung des Südharzes verbunden. In der Dorfmitte befindet sich ein großer freier Platz, an dessen südlichem Ende ein Steinkreuz steht. Steinkreuze sind Rechtsdenkmale. Bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts war es üblich, bei Morden oder anderen Tötungsdelikten solche Kreuze als eine Art der Sühne aufzustellen. Es gibt davon die vielfältigsten Formen. Das Pölsfelder Kreuz ist ein sogenanntes "Latinisches Kreuz" und wird in das 14. Jahrhundert datiert. Der volkstümliche Name Schwedenkreuz erinnert an den Dreißigjährigen Krieg, in dessen Verlauf es in den Orten des Südharzes zu großen Verwüstungen kam. Weitere Steinkreuze entlang des Karstwanderweges finden wir z.B. auch in der Ortslage Questenberg und bei Steigerthal.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes dominiert ein großes Gehöft. Es handelt sich hier um den sogenannten Wildhof, ein ehemaliges Forstamtsgebäude. Es ist ein Haus mit schönen Fachwerkelementen.

Die Füllhölzer zwischen den Balkenköpfen und das Schwellholz sind gestuft und mit Zahnschnitt- und Taustabornamenten verziert. Attribute, die auf eine Erbauung in der Renaissancezeit hinweisen. Ein Balkenkopf trägt die Datierung 1606.

GPS-Koordinaten
N 51.5272° E 11.3456°

Impressum / Datenschutz