Kaiserteichbrücke

Geologische Karte des Stadtgebietes Osterode und Profilschnitt (rote Linie)

Die Darstellung im Profil zeigt die schwierige Baugrundsituation, mit der der Straßenbau bei der Errichtung der Kaiserteichbrücke konfrontiert war. Im Untergrund wurden Höhlen angetroffen. Pfeiler 6 steht in einem mit weichen organischen Bildungen verfüllten Erdfall: Flachgründung statt Bohrpfahl.

Die senkrechten schwarzen Linien im Profilschnitt bezeichnen nach Lage und Tiefe Bohrungen, die im Kontext der Errichtung der Kaiserteichbrücke um 1970-73 vorgenommen wurden.


Darstellung coloriert nach H. Jordan 1973

8. April 1945 „Große Harzüberquerung“

Ein Zug von etwa 50 Güterwaggons sollte am Abend des 5. April 1945 die letzten 4.000 Insassen des KZ Mittelbau-Dora nach Neuengamme transportieren. Schon während der zweitägigen Fahrt von Nordhausen nach Osterode ermordeten die SS-Bewacher Dutzende von Häftlingen, u.a. etwa 31 hier am Kaiserteich, wo die Verdurstenden nur etwas Wasser schöpfen wollten. Hier endete der Zug, die Weiterfahrt war nach einem Luftangriff auf den Bahnhof Osterode nicht mehr möglich.

Am nächsten Morgen ließ die SS hier zwischen Kaiserteich und Südbahnhof etwa 3.500 Häftlinge vor den Waggons antreten. Nur 416 „Marschunfähige“ blieben zurück. Die anderen mussten unter SS-Bewachung durch Osterode, Freiheit, Lerbach in Richtung Clausthal-Zellerfeld marschieren. Auf dem Weg wurden immer wieder Häftlinge, die nicht mehr mithalten konnten, von ihren Bewachern erschossen.

Heute erinnern hier von SchülerInnen der Berufsbildenden Schulen Osterode errichtete schlichte Stelen des Wegzeichenprojektes an die Schauplätze dieser Mordtaten. Schließlich erreichten die Überlebenden dieses Todesmarsches spätabends den Bahnhof Oker. Nun schloss sich eine Irrfahrt an, die am 14. April 1945 im KZ Ravensbrück endete.


 [ KZ auf Wanderschaft - Todesmärsche im Westharz ]

[ Weitere Einzelheiten unter www.spurensuche-harzregion.de ]

GPS-Koordinaten
N 51.7215° E 10.2584°

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