Nach der Ablagerung der mächtigen Fluss-Schotter der Niederterrassen am Ende der letzten Eiszeit begann am Südharz die Entstehung der meisten noch heute sichtbaren Erdfälle.
Am Ostufer fließt der Eichelbach in den Kleinen Jues-See ein. Am Nordwestufer des Großen Jues-See befindet sich der Abfluss; er ist durch ein Wehr regulierbar. Im Bereich des Unterlaufes des Eichelbaches und des Stadtgebietes von Herzberg sind weitere Erdfälle bekannt. Die ständig fortschreitende Auslaugung des Werraanhydrites im Untergrund führt auch heute noch zu Erdfällen in dieser Gegend. Auch der Boden des Jues-See ist senkungsaktiv. |
Der Jues-See in Herzberg, einer der schönsten (Doppel-) Erdfälle im Südharzer Gipskarst
Auf Grund seiner Ausbildung als relativ steilwandiger Trichter kommt es im Verlaufe des Jahres kaum zu einer völligen Durchmischung des Wassers. Der See besitzt daher nur eine eingeschränkte Selbstreinigung; Schmutzwasser- und Schadstoffeinleitungen gefährden den See stark. Im Sommer gibt es kaum Frischwasserzuflüsse des Eichelbaches, da dieser bereits vor dem Jues-See in Bachschwinden sein Wasser in den Karstuntergrund verliert. Algenblüten im Sommer zeigen eine Eutrophierung an. Die Sedimente des Jues-Sees stellen aufgrund der Geschichte und Lage dieses Erdfallkomplexes ein wertvolles Bio- und Geo-Archiv der Südharzer Geschichte seit der letzten Eiszeit dar. |
Geologische Situation vom Jues - See
nach TEICHMANN 1986
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