Steina-Versinkung

Die Schwindstellen der Steina

100 m unterhalb dieser Tafel verschwindet die Steina (1. oder Niedrigwasserschwinde). Aus dem Grauwackengebirge des Harzes kommend erreicht sie hier erstmals die verkarstungsfähigen Zechsteinschichten (den Zechsteinkalk) und versickert bei Niedrigwasser vollständig und am rechten Bachrand gut sichtbar im Untergrund: eine für viele Harzrandgewässer typische Situation.

Ausschnitt

Bei Mittelwasser fließt ein Teil des Wassers über diese 1. Schwinde hinaus und versiegt unterhalb der Bahnbrücke am Römerstein (2. oder Mittelwasserschwinde). Das trockene Bachbett ist noch rund 3 km weiter nach Süden zu verfolgen und mündet schließlich südlich von Nüxei in die Ichte.
Nur bei Hochwasser, etwa nach der Schneeschmelze, gelangt die Steina bis Nüxei (3. oder Hochwasserschwinde). Allenfalls einmal im Jahr gelangt sie über die Straßenbrücke in Nüxei hinaus nach Süden, wo sie sich in der breiten und grasbewachsenen Schotterebene vor der Einmündung in die Ichte verliert (5. Schwinde).
Das Grundwasser nimmt auf durch die Verkarstung geweiteten Klüften und Spalten im Gips und Dolomit seinen vormutlich neunmonatigen unterirdischen Weg zum Salzaspring bei Nordhausen.
Vor den regulierenden Eingriffen des Menschen gelangte die Steina im Hochwasserfalle in das weite Nussteichbecken bei Nüxei und zwar in eine dortige 4. Bachschwinde. Schotter der Steina unter dem Nussteich belegen dies. Mit einem Damm vor dieser Schwinde waren die Steina bzw. der Fitzmühlenbach lange Zeit zu einem Fischteich, dem Nussteich oder Nixsee gestaut; dieser staute sich etwa alle 10 Jahre bei extremen Hochwässern bis zur Bankette der Bundesstraße zurück.
Dieser komplizierte Verkarstungsprozess, der den Steinalauf begleitet, war in den frühen 1930er Jahren Gegenstand intensiver Untersuchungen durch den Hydrologen Dr. Hugo Haase (1902-1966).

GPS-Koordinaten
N 51.5944° E 10.5145°

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