Geologie Der südöstliche Hang des Sösetales liegt über einer tiefgreifenden geologischen Störung, dem Harzwestabbruch. Hier wurden die Ablagerungen des Leine-Berglandes gegenüber denen der Harzscholle um rund 1.000 Meter abgesenkt. In der Störungsfläche, einer wasserführenden Zerrüttungszone, dringen Tiefenwässer auf. Der hier vorbeifließende Bach Salza (Name!) führt im Steilhang an der Fabrik Lichtenstein austretende Wässer in das 1916 geschaffene neue Flussbett der Söse und nimmt weiterhin Karstgrundwässer auf, die aus der Harzscholle, also auch dem Lichtenstein, zufließen.
In der geologischen Gegenwart wird die Höhle von Tieren genutzt: Mäuse, Fledermäuse, Fuchs, Kaninchen. Sie stellt einen für den Gipskarst einzigartigen Geotop dar. Sie ist als Natur- und Kulturdenkmal geschützt und unzugänglich. Im Höhlen-Erlebnis-Zentrum an der Iberger Tropfsteinhöhle bei Bad Grund ist sie im Modell (1:1) begehbar. Archäologie Fünf Kammern der Höhle enthielten die meist übersinterten Skelettreste von ca. 65 hier bestatteten Menschen aus der späten Bronzezeit (10. - 8. Jh. v. Chr.). Neben dem Bronzeschmuck der Toten fanden sich in einer mächtigen Brandschicht zahlreiche Überreste von rituellen Bestattungszeremonien wie etwa Tierknochen (z.B. Rind, Pferd, Schwein, Schaf, Ziege), Keramik, verkohlter Hirsebrei und weitere verkohlte Pflanzenreste (z.B. Getreide, Ackerbohnen, Erbsen, Lein). Die Höhle ist inzwischen vollständig fachwissenschaftlich ausgegraben. Die Funde und Befunde sind im Höhlen-Erlebnis-Zentrum bei Bad Grund ausgestellt. Bei der Lichtensteinhöhle handelt es sich um die ca. 200 Jahre lang genutzte Begräbnisstätte eines größeren Familienclans. 24 der Toten sind nach Aussage der genetischen Fingerabdrücke über drei Generationen hinweg eng miteinander verwandt (siehe Grafik). Genetische Untersuchungen bei den im Sösetal heute lebenden Menschen zeigen, dass die Bevölkerung standorttreu war und direkte Nachfahren noch heute in der Umgebung leben. Vermutlich nutzten die bronzezeitlichen Menschen als Teil ihrer wirtschaftlichen Basis bereits die Salzvorkommen in Förste. Kulturell und im Hinblick auf die Salzgewinnung zeigt sich eine enge Beziehung zu den bronzezeitlichen Bewohnern des südlichen Kyffhäusers (Salinenstadt Bad Frankenhausen). Der hiesige Forstweg ist Teil einer Altstraße, die den thüringischen Raum mit der Pipinsburg verband, in deren Bereich wohl die zugehörige Siedlung der Menschen aus der Höhle lag. Stammbaum nach 3.000 Jahren! DNA-Analysen ergaben, dass 24 Menschen Zeittafel zur Bronzezeit - Der Pfeil rechts beschreibt
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