Bauern-Schlacht Denkmal auf dem Schlachtberg BauernSchlachtunter der Führung von Thomas Müntzer 15. Mai 1525 Im Nordosten der Stadt Bad Frankenhausen breitet sich das Plateau des 266 m hohen Weißen- oder Hausberges aus, der seit der Schlacht im deutschen Bauernkrieg 1525 Schlachtberg genannt wird. An seinem Südabhang treffen wir auf kleine Lösungsdolinen und Karstbuckel, auf denen sich Trockenrasen, Felsheide und Wiesensteppe ausbreitet. Von der Höhe übersieht man die weite Frankenhausener Senke bis hinüber zur Hainleite, erkennt im Südosten die Sachsenburger Pforte und die beiden Ausläufer der Finne, die Schmücke und die Hohe Schrecke. Weiterhin sichtbar überragt der imposante Rundbau des Panorama-Museums den historischen Boden des Schlachtberges. Die im Spätmittelalter bestehenden starken sozialen Spannungen innerhalb des Feudalsystems waren vielfältiger Natur. Besonders gravierend war die Ausbeutung der Bauern und unteren Schichten des Bürgertums und die ungerechte Besitz- und Machtverteilung. Beispielsweise waren 90 Pfänner Frankenhausens im Besitz von 335 ha Ackerland und 87 ha Weinbergen, die 247 Hintersiedler hingegen nur von 31 ha Acker und 29 ha Weinbergen. Die unteren Schichten der städtischen Bevölkerung erstrebten mehr Einfluss auf die Führung der Stadtverwaltung, die Städte mehr Selbstständigkeit und Verringerung des Einflusses der Feudalherren auf ihre Verwaltung, ihr Rechtswesen und ihre Wirtschaft. Ein Teil der Angehörigen des niederen Adels, dessen im Frühfeudalismus weit größerer Einfluss auf Politik und Wirtschaftsleben zugunsten des Hochadels und des Bürgertums abgenommen hatte, nahm gegen den Hochadel Partei. Die 14 Frankenhäuser Artikel von 1525 und die Mansfeldische Chronik aus dem Jahre 1572 nennen die Aufhebung der Hörigkeit, die Milderung der Zinsabgaben und Frondienste und Gewährung des Rechtes auf Jagd, Fischfang und Holznutzung sowie die Wählbarkeit des Stadtrates als wesentliche Forderungen der Bauern und der mit ihnen verbundenen Schichten im Jahre 1525. Wie in anderen deutschen Gebieten kam es auch in unserer Gegend zur Revolution. In der Umgebung des Kyffhäusers bewaffneten sich die Bauern. Am 11. Mai traf Thomas Müntzer, dessen Schriften und Reden bestimmenden Einfluss auf die Ereignisse jener Zeit ausübten, in Frankenhausen ein. Am Vormittag des 15. Mai begann die den Bauernkrieg in Thüringen entscheidende Schlacht bei Frankenhausen. Das etwa 4000 Mann starke und über mehr als 15 Geschütze verfügende Bauernheer, dem auch zahlreiche Salzknechte und Bergleute, Pfänner und einige Adlige angehörten, hatte sich aus der Stadt heraus auf den Weißen Berg in eine Wagenburg verlagert. Rings um die Stadt und das Lager der Bauern bezog die Übermacht der heranrückenden Heere des Landgrafen Philipp von Hessen, des sächsischen Herzogs Georg des Bärtigen und des brandenburgischen Markgrafen Stellung, die zusammen mehr als 2300 Reiter, 4000 Mann Fußvolk und mehr als 15 Geschütze zählten. Das Bauernheer wurde geschlagen, Tausende Kämpfer des Bauernheeres erlitten auf dem Schlachtberg, in der Blutrinne und durch nachfolgende Hinrichtungen den Tod. Thomas Müntzer wurde im Torhaus am Angertor gefangengenommen und nach quälendem Verhör im nahegelegenen Schloß Heldrungen des Mansfelder Grafen am 27. Mai zusammen mit dem Führer des Mühlhausener Bauernheeres Heinrich Pfeiffer im Heerlager bei Görmar nahe Mühlhausen enthauptet. Südwestlich des Uderslebener Weges -in der Nähe des heutigen Wohngebietes "Am Ascher"- existierten Braunkohlenschächte und am Ausgang des Bärentales erinnert eine Senke im Gelände an den Braunkohlentagebau am Ostrand der Stadt, der hier bis 1925 umging. Abgebaut wurde das durch Hebung der Kyffhäuserscholle und Auslaugungssenkung stark gestörte dünne Braunkohlenflöz aus dem Jungtertiär, das den Südrand des Kyffhäusers von Rottleben bis Esperstedt begleitet und auch im Steinthalebener Becken lagert. GPS-Koordinaten |