Der Osteroder Mammut-Stein

Feierliche Enthüllung am 28. April 2010

In den Gipsgebieten zwischen Düna, Ührde und dem Lichtenstein sind für die Eiszeit- und paläontologische Forschung sowie Wissenschaftsgeschichte bedeutende Funde und Erkenntnisse gewonnen worden. Dies begann 1750 mit der Entdeckung und wissenschaftlicher Beschreibung von drei Skeletten des Wollhaarnashorns im Hainholz bei Düna, setzte sich - als Höhepunkt - fort mit der Definition der Art Mammuthus primigenius (Mammut) 1808 durch Blumenbach, Universität Göttingen, anhand eines bei Wegebauarbeiten zwischen Ührde und der B 241 gefundenen Backenzahnes sowie einer Fülle von Großsäugerfunden beim Gipsabbau im Steinbruch Lichtenstein (heute Südharzer Gipswerk). All diese Funde und Ereignisse sind - außer teilweise im Osteroder Museum und in älteren Aufsätzen in den Osteroder Heimatblättern - für die hiesige Öffentlichkeit bislang nicht dauerhaft gewürdigt worden. Sie sollen stets erneut in Erinnerung gerufen werden, so auch durch den Mammut-Stein, der direkt am viel begangenen Karstwanderweg liegt.

Dipl.-Geol. Firouz Vladi


GPS-Koordinaten
N 51.7174° E 10.1880°

Es freut mich riesig, dass bei langen Gesprächen im vergangenen Winter mit Firouz Vladi das Aufstellen eines Mammutsteines in die Realisierungsphase kam und der Förderverein Karstwanderweg sie nun tatkräftig verwirklichen konnte. Die Idee dazu kam mir erstmals bei der Einrichtung der Geologie-Abteilung des Heimatmuseums Osterode Ende der 1970er Jahre, die intensive Beschäftigung mit den eiszeitlichen Knochenfunden im Südharz bei der archäologischen Landesausnahme des Landkreises um 1990 erinnerte mich wieder daran (siehe Anlage zur Vertiefung in die Materie), das größer werdende allgemeine Interesse an dem Karstwanderweg und das Landmarken- und Geopunkt-Programm des Geoparks gaben dann den Ausschlag, ein würdiges Zeichen zu setzen für diese naturhistorisch bedeutenden Funde bei Osterode.
Manchmal braucht eine Idee über 30 Jahre bis sie umgesetzt werden kann. Aber vor 30 Jahren gab es noch keinen Karstwanderweg und keinen Geopark und die Mammutknochen sind geduldig, lagen sie doch Jahrtausende in den Schlotten des Gipsgesteins.

Dr. Ralf Nielbock


An der Verwirklichung des Mammut-Steines haben durch Geld- und Sachspenden mitgewirkt: Der Regionalverband Harz, die Firmen Südharzer Gipswerk GmbH, Dorste, Rump & Salzmann GmbH, Osterode am Harz, Geotekt GbR, Bad Sachsa, Uehrder Steinbruch-Gesellschaft mbH, F. Beißner GmbH, Niemetal, Bernd Kunze GmbH, Herzberg, die Gesellschaft Unicornu fossile e.V. und der Förderverein Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg e.V.

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