Abb. 1: So etwa könnte der Bergfried der Alten Burg und seine nördliche Schildmauer bis ins frühe 16.Jahrhundert die Johannisvorstadt (Vordergrund) und Freiheit überragt haben. Diese Computersimulation von Dr. W. Zöllner, Stuttgart, basiert auf einer Fotografie von etwa 1873 (vergl. KULKE, 1995, S. 12). Die ehemaligen sonstigen Bauten auf dem Burggelände konnten nicht rekonstruiert werden, da über ihre Lage, Art und Größe keine Informationen vorliegen. Der südwärts stärker durchfenstert dargestellte Mauerzylinder unterstreicht dessen Bedeutung als Wohnturm. Seine Höhe ist hier übrigens bis zur Zinnenkranzoberkante nur knapp 2 m höher dargestellt als die der Ruine auf dem alten Foto.

Wie für die alten Bauten in Osterode typisch, verwendeten die damaligen Baumeister als Baustein die meist rundlichen, oft 30 cm dicken "Sösekiesel", das sind eiszeitliche Großgerölle aus dem sog. Acker-Bruchberg-Quarzit der Unterkarbonzeit (KULKE, 1995, S. 16). Es handelt sich dabei um sehr stark durch Quarz-Bindemittel verbackenen, splittrig harten, fast porenfreien hellen Sandstein mit einer für Quarzite typischen hohen Verwitterungsbeständigkeit. Diese ungünstig runden und glatten Bausteine verlangten einen schnell und dauerhaft hochfest bindenden Mörtel. Diese Eigenschaften wurden vom Südharz-typischen Hochbrand-Gipsmörtel bzw. Gips-Gießbeton optimal und dauerhaft erfüllt (KULKE, 1998).

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