Der Beginn der Besiedlung im südlichen Harzvorland

Im südlichen Harzvorland reichen die Spuren menschlicher Besiedlung bis in das Eiszeitalter zurück. Während der älteren Steinzeit durchstreiften kleine Gruppen von Jägern und Sammlern diesen Raum.

Die ältesten Funde, die aus der Rhumequelle geborgen wurden, stammen aus der Jungsteinzeit (Neolithikum ca. 5.000 v. Chr. - ca. 1.700 v. Chr.). In dieser Zeit wurden die Menschen seßhaft und begannen Ackerbau und Viehhaltung zu betreiben. In Südniedersachsen finden sich die Reste neolithischer Siedlungen vor allem in Gebieten mit Lösablagerungen wie dem Leinetal und dem Untereichsfeld.

Die Menschen dieser frühen Ackerbaukultur verzierten ihre einfachen Tongefäße mit eingeritzen bandartigen Mustern. Man nennt diese Epoche deshalb auch Kultur der Bandkeramik. Scherben dieser Bandkeramiker sind die ältesten Funde, die bei Säuberungsarbeiten in der Rhumequelle gefunden wurden. Im Frühjahr 1999 wurde im Zuge der Sanierung der Rhumequelle auch der Quelltopf von Unrat gesäubert. Dabei traten einige archäologisch sehr interessante Funde zu Tage, die unten dargestellt sind.

Schon seit Jahrtausenden sind Quellen für Menschen mystische Orte und Kultstätten. Sie symbolisieren Fruchtbarkeit und neues Leben. Man glaubte auch, daß Quellen Eingänge in die Unterwelt sind und somit ein Tor in jenseitige Welten. Dadurch waren sie Opfer- und Kultplätze, an denen Götter und Geister verehrt wurden, um ihre Gunst zu gewinnen.

Auch die Rhumequelle ist wie die Funde belegen ein alter Kultplatz. Sie ist bisher sogar die einzige Quelle im nördlichen Mitteleuropa, für die ein Quellopferkult bereits für die Bandkeramiker im Frühneolithikum nachgewiesen werden konnte.

Auch heute noch werfen viele Menschen eine Münze in die Rhumequelle und erhoffen sich dadurch die Erfüllung ihrer guten Wünsche.
 

MÜNZEN
Die jüngsten archäologisch bedeutsamen Funde aus der Rhumequelle sind verschiede Münzen, die aus der Zeit des 18. Jh. stammen. Sie belegen, daß es schon früher üblich war ein Geldstück in die Quelle zu werfen.

 
KUGELGEFÄSS
In der Rhumequelle wurden auch einige Tonscherben aus dem Mittelalter gefunden. Diese Scherben sind Bruchstücke von Kugelgefässen. Auf dem Foto sind exemplarisch komplette Gefässe dargestellt, die in Braunschweig gefunden wurden.

 
FIBEL

Auf der Zeichnung ist die Trageweise einer Fibel dargestellt.


Diese Zeichnung zeigt das Bruchstück einer Fibel, die um das Jahr 100 v. Chr. datiert wird. Fibeln sind eine Art Brosche mit denen die Gewänder zusammengehalten wurden.

 
BEILKLINGE
 
 
 

Diese Beilklinge stammt aus der Zeit um 4.000 v. Chr. Sie ist aus Feuerstein gearbeitet und stellt somit einen besonderen Fund dar, weil Feuerstein in Südniedersachsen nicht vorkommt.

Auf dem Bild sieht man wie solch ein Feuersteinbeil in Gebrauch ist. Versuche mit nachgebauten Beilen haben gezeigt, daß man damit einen kleineren Baum in gut einer Stunde fällen kann.


 
BANDKERAMIK


Diese Abbildung zeigt einige rekonstruierte Tongefäße wie sie von den Bandkeramikern im Frühneolithikum hergestellt wurden.


Diese einzelnen Scherben von bandkeramischen Gefäßen stammen aus der Zeit von ca. 5.000 v. Chr. bis ca. 4.200 v. Chr. und sind die ältesten Funsstücke aus der Rhumequelle.


Graphische Vorlagen und Texte: büro für landschaftsplanung birkigt-quentin . Höbelweg 4 . 37139 Adelebsen

WebDesign by: Detlef Tront . 37197 Hattorf am Harz

Impressum / Datenschutz