Schwarzer Pfuhl Der Aschenhütter Teich, der auch als Schwarzer Pfuhl bezeichnet wird, befindet sich nahe der kleinen Ansiedlung Aschenhütte, ca. 250m westlich der Kreuzung der Kreistraßen K7 und K27. Aschenhütte liegt 3km nordwestlich der Stadt Herzberg im Landkreis Osterode am Harz. Der in etwa oval geformte Teich liegt in einer topographischen Höhe von 204m ü.NN und ist ca. 120m lang und 50m breit. 2/3 des Teiches sind bereits verlandet. Der Aschenhütter Teich besitzt keinen oberirdischen Zu- oder Ablauf. Er wird von einem Angelverein und als Badeteich genutzt. Sein direktes Umfeld ist mit Fichtenmonokultur bewaldet. Geologischer Überblick Der Aschenhütter Teich liegt am westlichen Rand der breiten Talebene des Steinau-Baches am Fuß eines westlich angrenzenden 20-25m hohen Steilhanges aus Zechstein-Gips der Werra-Serie (A1). Auf dem Top der Steilkante steht verstürzter Dolomit aus der Staßfurt-Serie (Ca2) an. Der Untergrund der Talebene setzt sich aus weichselzeitlichen Niederterrassen-Schottern des Steinau-Baches zusammen. Zahlreiche Dolinen durchsetzen die Niederterrasse im Umfeld des Aschenhütter Teiches (RICKEN 1980, RICKEN & MEYER 1982). Sie zeugen davon, dass die quartären Ablagerungen von verkarstetem Zechstein unterlagert werden, welche wiederum vom gefaltetem Harzpaläozoikum unterlagert sind. Bei der Bohrung im Aschenhütter Teich wurden keinerlei Terrassenschotter angetroffen. Das Erdfallereignis, das letztendlich zur Bildung des Aschenhütter Teiches führte, ist in das Holozän zu legen, da sich die angrenzende Niederterrasse auf einem höheren topographischen Niveau befindet als der heutige Erdfallsee. Nach den Befunden RICKENs (1980) ist für die meisten Erdfälle dieser Region ein frühes holozänes Alter anzunehmen. Lage des Aschenhütter Teiches (Kartenausschnitt aus TK 25 4327, Blatt Gieboldehausen)
Hinweise darauf, dass sich der westlich angrenzende Steilhang aus vergipsten Werra-Anhydrit an seiner Basis in aktiver Auflösung befindet und damit zu einer Erweiterung der Teichfläche führt, konnten nicht beobachtet werden. Am Steilhang wurden weder Abrissklüfte im anstehenden Gestein, noch ein auffallender Krummwuchs bei den Bäumen (Hangkriechen) festgestellt. Im Rahmen der Probennahme im August 2000 wurde mit einem Echolot (Silva Echolot 320) eine maximale Wassertiefe von 5,80m festgestellt. Der Wasserspiegel zeichnet sich im Aschenhütter Teich durch seine relative Konstanz aus. Nach eigenen Beobachtungen scheint nur die Witterung für Wasserspiegelschwankungen verantwortlich zu sein, welche im Jahreslauf eine maximale Schwankung von ca. 40cm nicht übersteigen. Diese Beobachtung ist insofern bemerkenswert, da die nahegelegenen Bach- und Flussläufe von Steinau und Sieber in der Region Aschenhütte einen Großteil ihres Wassers in den verkarsteten Untergrund verlieren und zeitweise vollständig trocken fallen. Historisches Umfeld Auf dem Hausberg, 150m südlich vom Aschenhütter Teich, liegt auf einem Bergsporn oberhalb des Sieberflusses die Kalkburg. Im Gelände ist eine einst umlaufende Wallanlage von mehreren Metern Höhe zu erkennen. Durch den östlich angrenzenden Steinbruch wurden Teile der Wallanlage und ganze Burgbereiche zerstört. Die Kalkburg wurde 1337 das einzige Mal erwähnt (KÜHLHORN 1994). Es ist anzunehmen, dass sie bereits kurze Zeit nach der Erwähnung bereits wieder wüst gefallen war. Darüber hinaus kann davon ausgegangen werden, dass die strategisch günstige Lage des Hausbergs schon vor der Ersterwähnung als Fluchtburg genutzt wurde. 1,5 km nordwestlich vom Aschenhütter Teich liegt die Ortschaft Düna. Hier konnte in einer archäologischen Grabung die Verhüttung von Harzer Eisen- und Buntmetallerzen in einer auf das 3.-5. nachchristliche Jahrhundert datierten Schicht nachgewiesen werden (KLAPPAUF & LINKE 1990). Während der Völkerwanderungszeit verringerte sich die Siedlungsintensität in Düna, es kam aber zu keiner Wüstungsphase. Die Verhüttung von Harzer Erzen soll dort bis in das Mittelalter weiterbetrieben worden sein. Spätestens um 1372 war Düna wüst gefallen (STEINAU 1986). Düna lag verkehrstechnisch günstig an der „Hohen Straße“, die vermutlich bereits vormittelalterlich als Fernstraße diente. Am südwestlichen Harzrand verläuft die Hohe Straße als Höhenweg auf dem Schichtkamm des Zechsteins. Der Straßenabschnitt zwischen Düna und der mittelalterlichen Königspfalz in Pöhlde verläuft nur in wenigen hundert Metern Entfernung zum Aschenhütter Teich. 2km östlich vom Aschenhütter Teich liegt die Siedlung Mühlenberg. Hier streicht der Kupferschiefer an der Oberfläche aus. Umfangreiche Abbauversuche machen sich im Wald durch zahlreiche Pingen und Flurnamen wie „Silberhey“ bemerkbar. Die meisten Abbauversuche stammen aus dem 17. Jahrhundert. |