Die Sachsaer Warte befand sich in der Nähe des Wäldchens auf dem Berge, der von ihr noch jetzt den Namen Warteberg trägt. Sie war sehr hoch, und man konnte sie drei Meilen weit in der ganzen Grafschaft sehen. Den Dienst darauf versah ein Wartemann. War Gefahr im Anzuge, so meldete er es am Tage durch eine rote Fahne, des Nachts durch ein Feuer oder durch Kanonenschüsse den Bürgern. So war im Jahre 1597 ein gewisser Hans Holzapfel als Wartemann angestellt. Er bezog als solcher 10 Gulden Gehalt außer verschiedenen Nebeneinnahmen. Dieser Wartemann wurde später, wie üblich, als Förster mit 20 Gulden Gehalt gewählt. J. T. Sartorius, 1735 Im 30jährigen Kriege ist die Sachsaer Warte jedenfalls stark beschädigt worden; denn seit dieser Zeit ließ man sie verfallen. Um 1800 waren von ihr immer noch zwei Stockwerke zu sehen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden von den hiesigen Bürgern die letzten Steine davon weggeholt und verbaut. Jetzt erinnert nur noch der Name des Berges und des früheren Hotels „Haus Warteberg“ daran. Auch der Knick zerfiel. Spuren des Grabens findet man noch jetzt. Die Stelle, wo die Schanze stand, heißt heute noch „der Schanzgraben“. (nach Hallbauer, 1956, Manuskript im StABS, S. 91 bis 93) Johannes Zacharias Ernst, 1672
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