Burgruine
Hindenburg Mit
Badenhausen ist die Geschichte der Hindenburg auf dem Pagenberg
gelegen, eng verbunden. Im Jahre 968 wurde in einer Urkunde von Kaiser
Otto I. erstmals Badenhausen erwähnt (s. Abb.). Otto I. schenkte dem Magdeburger Moritzkloster einen Besitzkomplex in Badenhausen. Magdeburg hatte seit dem 10. Jahrhundert (Jh.) umfangreichen Besitz im Südwestharz mit Hauptaugenmerk auf der Montanwirtschaft samt Silbergewinnung. Als Verwalter hatten die Magdeburger Erzbischöfe die Grafen von Katlenburg eingesetzt, die seit dem 10. Jh. als Grafen des Liesgaus bekannt sind. Um 1080 erbaute Dietrich
II. von
Katlenburg (1056–1085) die 1152 erstmals erwähnte
Hindenburg
oder, falls die Burg bereits bestand, baute er sie weiter aus. In den
ersten Quellen wird sie auch als
‚Hühnenburg‘
erwähnt, auch als „Hüttenburg“
gelesen; ein
Verweis auf ihre zentrale Aufgabe zum Schutze der Montananlagen an der
Söse, der „Harzrandstraße“ und
des
„Königsweges“ („via Regia“), die
sich bei
Badenhausen vereinigten. Im
Jahre 1365 überfielen die Grubenhagener Burgmannen der
Hindenburg
Thüringer Händler. Landgraf Friedrich von
Thüringen zog
vor die Hindenburg und nahm sie ein. Der Grubenhagener Herzog Albrecht
musste dies hinnehmen. Ende des 14. Jh. kam es erneut zu heftigen
Kämpfen. Herzog Otto der Quade eroberte die Burg,
ließ rund
20 Burgmannen aufhängen und weitere verbrannten in den in
Brand
gesteckten Burggebäuden. 1481 wurde die Hindenburg schon nicht
mehr als Besitz erwähnt, sie ist seitdem wohl verfallen. Rekonstruktion: W. Braun Heute kann man das äußere Ansehen der Hindenburg nicht mehr erkennen, selbst kleine Mauerreste sind überwuchert. Die Gestalt der Hindenburg ergibt sich nur aus Grabungen auf und in der Burg seit Ende des 19. Jahrhunderts. Danach hat die Hindenburg drei Niveauflächen und eine Gesamtausdehnung von 55 x 90 Metern. Auf dem untersten Niveau lag der äußere Torbau, der den Zugang zur oberen Burg sperrte. Auf dem zweiten, etwas höheren Niveau befand sich die Torhalle, ein quadratischer Bau, der durch eine Zugbrücke den Zugang in die Burg gewährte. Von dieser Halle verlief die äußere Burgmauer an der Westseite des Berges nach Süden bis an den Halsgraben heran. Modell der Hindenburg im Heimatmuseum Badenhausen Die Anlage bestand aus einer rechteckigen Kernburg von 30x45 m und einer Vorburg. Diese wurde über einen S-förmigen Aufstieg an der Westseite erreicht. In der südöstlichen Ecke der Burg, also über dem Halsgraben erstreckte sich das rechteckige Hauptwohnhaus (Kaminata), das wohl drei Stockwerke hatte. Die davor liegende Hoffläche war mit 7,5x13 m sehr klein. Der quadratische Bergfried maß 14x14 m. Als Baumaterial diente Gipsbruchstein in Gipsmörtel. Von der Kernburg selbst sind keine erkennbaren Reste erhalten, Steinentnahmen, Verfall und Vegetation haben das Bild verwischt. Die
Hindenburg um 1910 GPS-Koordinaten
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