Im 10. Jahrhundert gehörte die Goldene Aue zu den wirtschaflich und kulturell entwickelten Gebieten des Reiches. Thietmar von Merseburg bezeichnete sie in seiner Chronik als einen "blühenden Hof des Paradieses". Bennungen gehört mit zu den ältesten Siedlungen in dieser Landschaft. Die erste sichere urkundliche Erwähnung erfolgt im Jahre 1112. Das Rittergut lässt in seiner ursprünglichen Form als Vierseitenhof einen bereits unter der Frankenherrschaft angelegten Wirtschaftshof vermuten. Auch die unmittelbar südlich davon liegende Dorfmühle gehörte zu dem Ensemble. Bennungen zählte vermutlich auch zu den Tafelgütern der Pfalz Tilleda. Diese Tafelgüter mußten für die Hofhaltung des Königs bzw. Kaisers in der Pfalz die Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherstellen. Ein urkundlicher Nachweis konnte bisher nicht erbracht werden. Im Laufe der Zeit bildete sich aus diesem Tafelgut durch die Besetzung mit einem Ministerialen das noch heute bestehende Rittergut heraus. Ab 1300 sind die Ritter von Bennungen überliefert. Der östliche Teil des Herrenhauses ist die älteste erhalten gebliebene Bausubstanz. Er wird in das 16. Jahrhundert (Renaissance) datiert. Der westliche Teil entstand im 18. Jahrhundert (Barock). Die Mühle ist ein Neubau aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Viele gemeinsame Anstrengungen von Bennunger Bürgern und dem Verein LEO e.V. haben die Sanierung des Herrenhauses ermöglicht.
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