Von der ursprünglich 350m langen Oberburg ist die Westspitze der Anlage relativ gut erhalten. Seit Jahrhunderten prägt der Bergfried, der so genannte Barbarossaturm, die Silhouette des Kyffhäuserberges. Als letzte Bastion innerhalb der mächtigen Anlage war der Turm besonders geschützt. Deutlich erkennbar ist heute noch der Abschnittsgraben sowie das Auflager für die Zugbrücke. Der romanische Bergfried wurde während der Regierungszeit Friedrich I. Barbarossa (1152 - 1190 errichtet. Die Ausführung als Bossenquadermauerwerk (Buckelquader) ist typisch für die Baukunst der Staufer in Süddeutschland und zeigt Barbarossas Einfluss. Der viereckige Bergfried hat einen Grundriss von ca. 10 x 11m. Die Mauerstärke beträgt im unteren Bereich ca. 3m und verjüngt sich nach oben hin auf 1,50m. Von dem einst 30m hohen, mehrgeschossigen Bergfried sind noch etwa 17m erhalten. Deutlich erkennbar ist an der östlichen Turmaußenwand der Rest der äußeren Ummantelung eines Aborterkers. Der Eingang mit noch vorhandener Wächternische ist in etwa 10m Höhe erkennbar. Seit dem 15. Jahrhundert dem Verfall preisgegeben, war die Bausubstanz des Bergfriedes stark gefährdet. Bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgten erste, vor allem statisch-konstruktive Sicherungen. In den Jahren von 1991 bis 2006 konnte der Turm mit Mitteln der Europäischen Union, des Bundes, des Freistaates Thüringen, des Landkreises und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz grundhaft gesichert und konserviert werden. |