Dünas Eschen

Wie ein Bürgermeister den Krieg gewinnen wollte

Eschenallee und erste Stromversorgung Dünas.
Die Aufnahme entstand in den frühen 40er Jahren.

Foto:
H. Sander, Düna

Wer heute von der Kreisstraße im Eiskeller nach Düna hinauffährt, dem kommt dieses Gemeindesträßchen nicht nur zu schmal, sondern auch ein wenig zu kahl vor.
Das war nicht immer so. Noch lange vor der "Aufsiedlung" Dünas, also der Umwandlung der staatlichen Domäne in ein freies Bauerndorf im Jahre 1935 war diese Straße, damals noch unbefestigt, von einer mächtigen Reihe starker Eschenbäume gesäumt. Auch bei den winterlich hier häufigen Schneeverwehungen konnte man so die Fahrbahn nicht verfehlen. Immer verzweifelter kämpfte 1944 die deutsche Wehrmacht, zu der auch etliche der frischgebackenen Dünaer Siedler bzw. ihre Söhne eingezogen waren. Viele kehrten nicht mehr heim. Alles wurde geopfert, mit und ohne strategischem Verstand, und so fiel auch die herrliche Eschenreihe der Rüstungsproduktion zum Opfer. Düna gehörte damals zu Hörden, und der Bürgermeister verkloppte die schönen Bäume an eine Gewehrkolbenfabrik. Damit wurde der Endsieg auch nicht mehr errungen. Vor einigen Jahren tauchte noch ein altes Foto der Eschenallee auf, das wir hier mit freundlicher Zustimmung von Herrmann Sander, Düna, wiedergeben.

GPS-Koordinaten
N 51.6898° E 10.2906°

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