Die Köte auf dem Eselsplatz


Wanderer auf dem Harzer Hexenstieg vor der Köte Oberförster auf dem Eselsplatz.
FOTO: R. KUTSCHER

Die Köte wurde am 17. Juli 1955 durch den Harzklub-Zweigverein Lerbach unter dem damaligen Vorsitzenden Erich Klages dort, wo sich die Wege von Osterode, Mangelhalbertor, Buntenbock und Clausthal sowie von Lerbach zur Sösetalsperre kreuzen, eingeweiht. Sie liegt direkt am beliebten Harzer Hexenstieg.

Errichtet zum Schutz gegen Wind und Wetter für Wanderer und im Walde Beschäftigte, steht die 1992 renovierte Köte nach dem damals amtierenden Revierbeamten, Oberförster Max Lindenau auf den Namen „Oberförster“ getauft, am historischen Hundscherweg, als ehemalige Raststelle auf dem Eselstreiberweg. Unterhalb des Platzes ist ein ehemaliger Aussichtspunkt mit Blick über das Schafmeistertal zum Bergdorf Lerbach mit „Kummers-Ruh“ bekannt. Dieser Platz wurde nach dem um 1900 in diesem Forstrevier tätig gewesenen Förster Kummer benannt und ist heute in Vergessenheit geraten.

Die Erbauer der Köte, Haumeister August Wolf, Waldarbeiter Karl Sauerbrey und Silberhüttenmann-Invalide Otto Bügener, kannten noch die alten Bezeichnungen und auch die Personen. Aus ihrer Zeit ist vom Erzählen auch folgende Geschichte in Erinnerung geblieben: Der Lerbacher Hauptlehrer und langjährige Vorsitzende des Harzklub-Zweigvereins Ernst Bode fragte in den dreißiger Jahren in einer Unterrichtsstunde in seiner Volksschulklasse woher wohl der Name „Eselsplatz“ und „Kummers-Ruh“ kämen. Darauf erklärte prompt einer seiner Schüler „Weil auf diesem Platz die Esel sich von ihrem Kummer ausruhten.“

Hauptlehrer Bode, ein beflissener Heimatfreund und Wanderer sowie auch Skiläufer, hatte im Unterricht seinen Schülern beigebracht, dass die Huptaufgabe der Eseltreiber darin bestand, dass im Kornmagazin eingelagerte Brotgetreide von Osterode auf den Oberharz für die Bergleute zu transportieren. Eseltreiber, auch Fruchttreiber genannt, waren bereits seit 1538 in Oberharzer Bergverordnungen erwähnt und es gibt über diese Gesellen manch interessante und auch unrühmliche Geschichten.

Früher schweifte der Blick über die Köhlerhütte am Eselsplatz auf die Sösetalsperre und den Höhenzug „Auf dem Acker“. Heute verhindern die damals kleinen Fichten diesen schönen Blick. Dieses Gemälde schuf der Hobbymaler Pflug aus Lerbach.
REPRO: R. KUTSCHER

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N 51.7462° E 10.3013°

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