Die Seelöcher und Liebenrode
Die Augen des Südharzes
 
Charakteristik:Rundwanderung
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Gesamtstrecke:ca. 8,5 km bei 93 m Höhenunterschied
Wanderdauer:ca. 3-4 Std.
Startpunkt:Sportplatz am südlichen Ortsende von Liebenrode

Der älteste Teil des erst 1178 erwähnten Dorfes war das Oberdorf mit der befestigten Kirche St. Petri, der Pfarre und Schule, dem Rittergut und Stammsitz derer von Liebenroth. Ober- und Unterdorf waren im Mittelalter durch einen Graben mit davorliegender Dornenhecke geschützt.
Das Hahnenhäuschen vor der St. Petri-Kirche wurde 1798 errichtet, es stellt im Südharz eine Besonderheit dar. Zahlreiche Gebäude Liebenrodes, wie die Kirche, die Friedhofsmauer, das Rittergut sowie Bauerngehöfte wurden mit Naturstein aus Gips und Anhydrit errichtet.
Um 1930 wurden Knochen und Stoßzähne vom Mammut aus der letzten Eiszeit in der Ziegelei-Tongrube gefunden. Zur Bergung kam sogar ein Filmteam aus Berlin. Die Knochen sind verloren, aber der rührige Heimatverein hat Fotos aufgehoben.
Der Rundweg führt nach wenigen Hundert Meter Straße nach Südosten. Über einen Feldweg sind zu dessen linker Seite einige sehr große Erdfälle zu sehen. Ihre Teichufer sind z.T. verlandet.
In mindestens 60 m Tiefe anstehende Sulfatgesteine unterlagen der Auslaugung. Wahrscheinlich wurde auch Steinsalz aufgelöst. Bei der Auflösung entstanden große Höhlen, die zusammenbrachen. Der die lösungsfähigen Gesteine bedeckende Buntsandstein brach ebenfalls durch. Dadurch entstanden an der Erdoberfläche Erdfälle. Die Beobachtung zeigt, dass diese Erdfälle sehr schnell verbrechen und verschlämmen. Davon zeuget eine für den Südharz typische Sage:
"Er lebte wüst und gottlos, und als einst der Pfarrer von den bösen Geistern predigte, welche in die Säue fuhren, verspottete Creissius den Prediger und meinte: sein Geist solle in den Erdfall fahren. In derselben Nacht starb er, und die Einwohner sahen ihn seitdem jeden Abend mit schneeweißem Antlitze und gerungenen Händen um den Erdfall herumirren, der deshalb Creissens Loch oder das Creissloch genannt wurde.“
Nach Umrundung des Grubenloches und Opfersees auf schmalem Uferpfad führt die restliche Tour führt über den Weiler Steinsee und die bewaldete Anhöhe an das Wiedatal und auf einem Feldwege nach Westen und mit einem kurzen Straßenstück zurück ins Dorf. Zum Abschluss der Tour lädt in Liebenrode das Café Sero zum Verweilen ein.


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