Helmetalbahn und Mackenröder Wald, Eisenbahngeschichte und Zwangsarbeit im Südharz 1944-45, Artenreicher Laubwald und junge Erdfälle im NSG an der ehemaligen innerdeutschen Grenze
Dieser Rundweg erschließt das NSG Steingrabental – Mackenröder Wald, geprägt durch eine Fülle von großen, jungen und z.T. wassergefüllten Erdfällen, deren einige als Erlenbrücher verlanden. Durch das Gebiet fließen die meist trocken daliegende Steina und die Quellbäche der Ichte. Vor der Grenzöffnung noch ganz still daliegend war es Heimat von Schwarzstorch und Wildkatze. Der Weg führt ab Nüxei zunächst auf dem Karstwanderweg und dem alten Straßenstück bis zur Landesgrenze und dann auf ca. 1,5 km über einen alten Bahndamm, heute Waldwirtschaftsweg. Der Bahndamm, ein beträchtliches Erdwerk, steht für Jahrtausende als Denkmal und spricht für sich, spricht von Sklavenarbeit inmitten der Südharzer Heimat. Nie ist hier ein Zug zwischen dem Westen und dem Osten Deutschlands gerollt. So sehr sich auch Tausende von KZ-Häftlingen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Holland, Polen, Russland und Ungarn, zur Eile mit dem Knüppel angetrieben von Kapos und SS zu Tode schinden mussten, verhungerten, erfroren oder nur mit knapper Not die anschließenden Todesmärsche und Massaker überlebten: der Blutzoll war umsonst. In sieben Monaten war fast die ganze Strecke fertig; eine 22 km lange Reichsbahnhauptstrecke als zweispurige Umgehungsbahn zwischen Osterhagen und Nordhausen. Die Zeit ab Juni 1944 bestand aus Elend und Sterben. Anfang April 1945 wurden Baustelle und Lager vor den heranrückenden Alliierten geräumt. In sechs KZ-Außenlagern waren Häftlinge aus Buchenwald und Mittelbau-Dora als III. und IV. SS-Baubrigade am Südharz untergebracht: Osterhagen, Nüxei, Mackenrode, Wieda, Günzerode, Kleinwechsungen, Ellrich. Plätze und Geschichte dieser Lager und das Leiden ihrer Insassen dürfen nicht in Vergessenheit geraten. |
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