Der Zollkrug Schon bald nach der Gründung betreiben die Gastwirte in Nüxei neben der Gastwirtschaft und der Paßkontrolle eine kleine Landwirtschaft. Sie halten sich Vieh und weiden damit die umliegenden Triften. Gegen 1660 dürfen sie sich auf Anweisung des Amtes Scharzfeld einen Kohlgarten zwischen ihrem Haus und der Landesgrenze anlegen. Darüber beklagen sich wiederum die Tettenborner, denn durch den Kohlgarten sei ihnen die Viehtrift verbaut. Gegen 1680 hat ein Martin Romeyer den Zollkrug inne. Auch während der Pestzeit (1681 - 1683) hat er viel zu leiden, denn die Tettenborner versuchen gewaltsam die Versperrungen und Verhaue zu durchbrechen und lassen sich zu Tätlichkeiten und Schlägereien mit Martin Romeyer hinreißen. Als Vergeltung zeigen sie ihn 1691 beim Amt Herzberg an, als sie ihn beim unerlaubten Fischen im Herzberger Tafelteich zu Nüxei ertapt haben. Daraufhin wurde Romeyer zu 50 Thalern Strafe verurteilt. Wer im 18. Jahrhundert den Posten als Grenzwirt in Nüxei innegehabt hat, ist schwer zu ermitteln. Von 1798 bis 1807 war Heinrich Christian Jordan als solcher tätig. Über seine Tätigkeit geht einiges aus dem Pachtkontrakt zwischen der Königlichen Kammer zu Hannover und Jordan hervor: "Wir, Se. Königl. Majestät und Churfürstl Durchlaucht verordnete Cammerpräsident und geheime Räthe urkunden hiermit, daß wir den Krug zu Nüxhey dem bisherigen Pächter Heinrich Christian Jordan auf fernere 3 Jahre verpachtet haben. Wir tun solches dergestalt und also, daß derselbe mit allem Fleiße dafür sorge, daß die Gebäude, wie ihm selbige nach dem Inventario überliefert sind, im guten Stande erhalten werden. Dabey verpflichtet er sich, den Passagiers und anderen bey ihm einkehrenden Gästen mit aller Bescheidenheit zu begegnen, im übrigen aber richtige Bier und Brantwein Maaße zu halten und sich überhaupt als ein ehrlicher und gewissenhafter Wirth zu bezeigen. Nächst dem verspricht er auch, auf fremde und verdächtige Personen, in gleichen auf die durchreisenden Soldaten, fleißig zu achten, nach ihren Pässen zu fragen, selbige zu examinieren, bey verspürende Unrichtigkeit anzuhalten, und davon sofort dem Amt Scharzfeld zur weiteren Verfügung Anzeige zu tun. Auch hat derselbige die dortige Grenze fleißig zu absolvieren und alle Neuerungen und Beeinträchtigungen dem Amte gleichergestalt sofort anzumelden. Für den Genuß dieser Krug-Pacht hat bezeichneter Heinrich Christian Jordan jährlich 43 Thaler, 9 Groschen, 2 Pfennige an Pachtgelde zu bezahlen." 1831 hat sich der Postspediteur, Grenzvogt und Gastwirt Engelhardt zu Nüxei widerrechtlich ca. 1/2 Morgen Hutweidelands, der Gemeinde Osterhagen gehörig, angeeignet. Das Amt Scharzfeld hat entschieden, das Engelhardt das fragliche Gelände kaufen oder pachten soll und der Gemeinde Osterhagen den Schaden ersetzen soll.Am Wirtshaus war ein Lüneburgisches Wappen vom Jahre 1701 eingemauert. Es ist anzunehmen, daß im Jahre 1701 ein Neubau errichtet und dabei die Steinplatte angebracht wurde. Diese Wappen lag bis vor ein paar Jahren im Garten der Gastwirtschaft. 1956 verschenkte es der heutige Besitzer, Otto Rohrbach, an die Gemeinde Steina. Dort wurde es in eine äußere Wand des neuen Gemeindebüros eingemauert. | |
Historisch gesehen hat dieses Wappen mit Steina nichts zu tun. Früher gehörte Nüxei zur Gemeinde Osterhagen. Erst am 1. April 1934 wurde es nach Steina umgemeindet. Deshalb wäre es besser gewesen, wenn man das Wappen in Nüxei behalten hätte, oder aber man hätte es nach Osterhagen gegeben. Privatisierung des Grenzkruges 1866 wurde die Zollgrenze zwischen Hannover und Thüringen aufgehoben. Dadurch brauchte man in Nüxei keinen Grenzkrug mehr. Deshalb wurde dieses Gebäude mit Stallungen und Ackerland an Peix aus Limlingerode verkauft. Der veräußerte die Wirtschaft weiter an Hennecke aus Tettenborn. Dieser wiederum verkaufte sie an Wachtel aus Halle. Um 1900 wanderte Johann Rohrbach aus der Schweiz nach Deutschland ein. Bei Dr. Matthießen, Tettenborn, war er als Schweizer tätig. Am 1. April 1906 kaufte er die Gastwirtschaft mit 54 Morgen Ackerland von Wachtel. Sein Sohn Otto Rohrbach bewirtschaftet diesen ehemaligen Grenzkrug heute noch. Dieses Gebäude stand um die Jahrhundertwende unter keinem günstigen Stern. 1891 brannte die Scheune bis auf die Grundmauern ab. Sieben Jahre später (1898) brach erneut ein Feuer aus. Alle Gebäude wurden von dem Brand bis auf die massiven Grundmauern vernichtet.
Die Besitzer des früheren Zollhauses betrieben Gast- und Landwirtschaft. Nebenbei verdienten sie sich noch Geld, indem sie ihre Pferde vor die schweren Pulverwagen spannten, damit diese den Berg hinauf kamen. Diese Wagen kamen aus Harzgerode, Rottleberode u.a. Orten. Sie fuhren nach Minden (Westf.), Reyershausen, Wollbrandshausen, Wildemann, Hammenstedt u.a. Orten. Die meisten Wagen kamen von der Firma Eisfeld aus Harzgerode. In der Hauptsache wurde das Pulver zum Sprengen in den Steinbrüchen verwendet. Von der Höhe des Berges kehrten die Vorspänner zurück, nachdem man vorher einen kräftigen Schluck aus der Branntweinflasche genommen hatte. An diesem markanten Punkt steht eine uralte Eiche, die unter dem Namen "Branntweinseiche" bekannt ist und wegen der Bedeutung aus früherer Zeit unter Naturschutz gestellt wurde. |