Naturlehrpfad Hainholz
Schneitel - Hainbuchen  Im
Gegensatz zur heutigen Waldwirtschaft mit Nutzung der Bäume zur
Fällung nach ca. 80 - 140 Jahren (Hochwald) erfolgte in den
vergangenen Jahrhunderten Nieder- oder Mittelwaldnutzung. Es wurden
Teile des Baumes, meist die Krone, genutzt, der Stamm konnte wieder
ausschlagen. Durch dieses "Schneiteln" erhielten die Hainbuchen hier
ihre gedrungene Wuchsform. In ca. 10 jährigen Rhythmus gewannen
hier die Bauern Dünas bis ca. 1945 die Äste als Brennholz,
die Spitzen als Einstreu für die Viehhaltung. Unter dem lichten
Kronendach konnten Schafe, z.T. auch Schweine weiden. Dieser ca. 250
Jahre alter Bestand wird heute durch die Naturschutzbehörde
gepflegt und verjüngt, um diese historische
Waldbewirtschaftungsform anschaulich zu dokumentieren und ein
Auseinanderbrechen der Schneitel - Hainbuchen zu verhindern.
Halbtrockenrasen Nach
den großen Waldrodungen im Mittelalter entstanden für die Viehzucht
ausgedehnte Wiesenflächen. An trockenen, mageren, steinigen Standorten
haben sich speziell an dieses Kleinklima und die Nutzung
(Schafbeweidung, Mahd) angepaßte Lebensgemeinschaft ausgebildet. Das
Kleinklima und die Pflanzen- und die Tierlebensgemeinschaften unserer
Halbtrockenrasen ähneln der kontinentalen Steppen oder der mediterranen
Karstfluren. Der hier vorhandene Halbtrockenrasen war früher wesentlich
größer und besser (kräuterreicher) ausgeprägt. Zur Zeit sind
Schafschwingel (Festuca Ovina), Schillergras (Koeleria pyramidata),
Zittergras (Briza media) und Fiederzwenke (Brachypodium pinalum)
bestandsbildent. Nach Aufgabe der Nutzung ist dieser Halbtrockenrasen
fast vollständig von Bäumen und Sträuchern besiedelt worden. Da er nur
durch Fortführung der traditionellen Nutzung erhalten werden kann, wird
er seit 1985 u.a. durch regelmäßige Mahd gepflegt.
|