Naturlehrpfad Hainholz
Karstschlotten Der
Gips hier im Hainholz ist ca. 40 - 50 m mächtig. Er verkarstet,
d.h. von unten her im Grundwasser, von oben her durch Eindringen des
Regenwassers erfolgt seine allmähliche Auflösung. Letzteres
erzeugt ein stark zerklüftetes Relief aus zahlreichen Schlotten,
die sich hier und an anderen Stellen des Hainholzes zu Karrenfeldern
vereinigen. An Schwächezonen, z.B. Klüften, greift die
Gesteinslösung rasch in die Tiefe. In den entstandenen Hohlformen
lagert sich der unlösliche Rest des Gipses (Tone, Karbonate) und
Humus ab.
Gelegentlich
finden sich auch Knochen hineingefallener Tiere. Um 1750 wurden in
einer solchen Schlotte Knochen von 5 eiszeitlichen Wollnashörnern entdeckt, die nach jüngeren Untersuchungen Hinweise auf eine Fallgruben - Jagdtechnik des altsteinzeitlichen Menschen geben. Diese
Schlotte, der "13 m - Schacht", ist in die hierunter liegende
Jettenhöhle durchgebrochen. Im Winter ziehen die relativ warmen
Höhlenwetter hier aus, im Sommer strömt von hier die
wärmere Außenluft in die Höhle hinein. Die Schlotte
darf nicht betreten werden; Absturzgefahr !
Aus:
SICKENBERG, Otto (1963): Neue Funde von eiszeitlichen Säugetieren
bei Osterode. – Heimatblätter für den
südwestlichen Harzrand 13:21-25; Osterode; Tuschelasur von F.
Vladi, Osterode am Harz [ Infotafel ]
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