ligen Nicolaus geweihte Kapelle. Vor den "Kruzäckern", zwischen Neddernrode und dem Klusberg, lag "das obere Rode" auch Obernrode genannt, ebenfalls ein kleiner Weiler mit wenigen Häusern. Nur die Flurnamen "die Betstunde" und "die Krüzäcker", zahlreiche Wildlinge von Obstbäumen und Holunderbüschen sind die einzigen Erinnerungen, die uns von Obernrode geblieben sind. Die Bewohner der "beiden Rode", wie sie in den Urkunden genannt werden, sind nach Aufgabe der Dörfer nach Hattorf übergesiedelt. Es handelt sich hierbei um die Familien: Beushausen, Barke (Hildebrandt - Barke), Klaproth, Wode, Ohnesorge und Thiele. Auf dem Klusanger zu unseren Füßen, etwa dort, wo nach 1945 die große Siedlung entstanden ist, lag Vahrenbroyk, auch Fahrenbruch genannt. Auch dieses Dorf hatte ein kleines Kirchlein dessen Ruinen 1801 noch sichtbar waren, und einen von einer Mauer eingefaßten Gottesacker. Im Osten Hattorfs lagen zwei Dörfer, das größte hieß Barkefeld. Es lag südlich der Landstraße Auekrug - Hattorf zwischen der Schützentrifft und der Straße Auekrug - Rotenberg. Die Ruinen der Barkefelder Kirche wurden erst 1842 abgebrochen. Man verwandte die Steine zum Straßenbau im Rotenberge. Aus Barkefeld stammen die noch heute in Hattorf ansässigen Familien Wolter, Kirchhoff und Barke. In unmittelbarer Nähe des Auekruges, wo jetzt der Fichtenwald rauscht, lag das Dörfchen Owe = Aue. Die genaue Lage dieser alten Dorfstelle ist nicht genau bekannt. Südlich des Rotenberges reicht die Hattorfer Gemarkung bis an die Rhume. Durchschnitten von der Landstraße Gieboldehausen - Strohkrug lagen nur etwa zwei Kilometer auseinander die beiden Dörfer Elvershausen und Roitzhausen. Die Urgeschichte kennt einen Vorgang, wonach die Siedlungen sich im Laufe der Zeit konzentrierten, d. h. , Einzelhöfe schließen sich zu Dörfern zusammen, und kleine Dörfer werden verlassen. Ihre Bewohner siedeln in größere Dörfer über. (Ob in unserer Heimat ursprünglich in Einzelhöfen gesiedelt wurde - wie in Westfalen - wissen wir nicht). Der Vorgang der Konzentration ist in unserer Heimat bis in das 16. Jahrhundert zu beobachten. Immer wieder begegnet man der Auffassung, daß der Dreißigjährige Krieg die Ursache der Verödung dieser Siedlungen sei. Das stimmt nicht. Als der Dreißigjährige Krieg beginnt, sind alle die genannten Orte bereits verödet. Die Gründe für die Verödung, für den Untergang dieser Dörfer sind recht mannigfaltig, meist wirtschaftlicher Natur. Auch in der Gie-
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