das Leben des Sohnes und des Mannes zu bangen, wenngleich in den letzten Jahren vor dem ersten Weltkrieg schwere dunkle Wolken den politischen Himmel verdunkelten. Aber was sind all' die Opfer von 1605 bis 1914 gegenüber dem Blutzoll, den unsere Generation im ersten und zweiten Weltkriege zu entrichten hatte! 91 Hattorfer forderte der erste Weltkrieg, der zweite mehr als 200! Die Wunden, die der erste Krieg schlug, begannen erst zu vernarben, als der zweite ausbrach. Die Waisen des ersten Krieges wurden im zweiten zu Witwen. Unendlich groß ist die Zahl derer - auch in unserer Gemeinde - die ihre gesunden Glieder und ihre Gesundheit opfern mußten. Unermeßlich ist das Leid der 1780 Heimatvertriebenen, die nach der Katastrophe von 1945 Aufnahme in Hattorf fanden. Unermeßlich die Leiden unserer Spätheimkehrer! Möchte doch die Menschheit endlich einmal die Lehre aus diesem blutigen Geschehen ziehen! Das ist unser heißer Wunsch! Möchte endlich einmal die Zeit kommen, in der kein Vater und keine Mutter um den Sohn, keine Frau sich um den Mann zu bangen braucht!

Aus der "Franzosenzeit" möge hier ein Auszug aus der Klaprothschen Chronik folgen:
 

Am 4. Januar sind die Franzosen auch zu uns gekommen. Eine Kompanie hat hier gelegen bis den 16. Mai 1805, da sie mußten nach Lüneburg in die Gegend umher. Acht Tage danach kamen wieder Husaren ins Dorf, ein großer Schaden für das Land wegen der vielen Geldsteuern.
 

Es war ein sehr kalter Winter bis Ausgang März. Alle Wasser waren dicht zugefroren. Am 2. Mai tat es einen sehr starken Frost, daß das Laub an den Bäumen erfror. Es wuchs gar nichts in diesem Frühjahr. War eine große Not unter den

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