Schon als Junge ist mein Onkel Wilhelm Busch in Hattorf gewesen und wußte noch im AIter reizvoll zu erzählen von seinen Besuchen in den Jahren zwischen 1841 und 1846, die er zusammen mit seinem Freunde Erich Bachmann von Ebergötzen aus hier gemacht hatte bei dem Förster Bornebusch, einem Verwandten von Bachmanns. Mein Onkel war von seinen Eltern im zehnten Lebensjahre dem Bruder seiner Mutter, dem Pfarrer Kleine in Ebergötzen, zur Erziehung übergeben und siedelte mit diesem 1846 in die Pfarre von Lünthorst über. Bachmann, der Müllerssohn und im gleichen Alter stehend wie mein Onkel, wurde mit ihm zusammen von Pfarrer Kleine unterrichtet. Die von den beiden Jungen bald geschlossene Freundschaft hat für ihr ganzes Leben gehalten. In die Heimat kam der Onkel in jenen Jahren nicht. Es wurden in den Ferien Wanderungen in die nähere Umgebung gemacht, so auch nach Hattorf. Hier erregte die Bewunderung und den Neid der Freunde eine Armbrust der Söhne des Pfarrers Soltmann, mit der man Bolzen sicher an den Knopf des Turmes hinaufschießen konnte. Bedeutungsvoller aber war für den Onkel hier ein anderes Erlebnis das durch den Förster ermöglichte Schießen eines Hasen am Südhange des Rothenberges, des einzigen, den er erlegt hat im Leben. Er erzählte sehr anschaulich, wie er auf dem Anstand am Waldrande in der Stille des anbrechenden Abends gewartet habe, wie plötzlich ein Hase auf ihn zugekommen sei, von ihm angerufen sein Männchen gemacht habe und im selben Augenblicke von ihm niedergeknallt sei. Der Schuß aus der alten Flinte habe einen Mordslärm gemacht. Bachmann habe nichts geschossen, sie hätten dann den Hasen nach Ebergötzen geschleppt, wo sie tief in der Nacht mit blutigem Zeuge angekommen wären. Und wenn der von Mutter Bachmann gebratene Hase auch gut gemundet, so war es dem Onkel aufrichtig leid, daß er ihn getötet hatte. Tiere zu töten, abgesehen von lästigem Ungeziefer, Blattläusen, Flöhen u. a. war ihm, dem so tierfreundlichen und tierliebenden Menschen, zuwider.

Ueber vierzig Jahre ist mein Onkel dann nicht mehr in Hattorf gewesen, bis er im Juni 1881 meine Frau und mich

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