Das Korn, was in diesem Magazin gelagert wurde, wurde aus Südhannover und dem westfälischen Gebiet auf Eseln in den Harz gebracht. Diese Eseltreiber machten im jetzigen Franzenkrug an der Sieberbrücke ihre nächste Rast. Unser alter Herr Meyenberg hat diese Eseltreiber noch gesehen. Der Eseltreiberweg ging über den Rotenberg (Gieboldehäuser Weg) zum Krücker hinüber. Es kam auch in einer Notzeit in Osterode zu einer großen Demonstration, wo die Dorfbevölkerung gegen die ihnen aufgebürdeten Lasten protestierten. Zum Sparkassenwesen berichteten die 4 alten Herren, daß viele kleine Privatbanken und Privatgeldgeber, die ein Geldverleihungsgeschäft betrieben und Spareinlagen aufnahmen, pleite gingen. Diese Pleitegeier schufen die Grundlagen zur Bildung der Spar- und Darlehnskasse. In der Nähe des Petersberges, mehr zur Kirche hin, stand eine alte Gerichtslinde und ein Schandpfahl, an den die Leute zur Strafe angebunden wurden. Mädchen, die heiraten mußten, mußten an den Straßen Steine klopfen (ob sie das wohl taten?). Auf dem heutigen Klusanger wurden nach dem ersten Schnitt die Pferde gehütet, und die älteren Bauern verbrachten hier ihre Zeit mit Schnapstrinken und Kartenspielen. Manche Possen wurden hier getrieben. Wo die jetzige Mühlenwehrstraße ist, war eine Reitbahn. Einmal hat der Baron von Minnigerode es fertiggebracht, über den Rotenberg zu kommen und auf dem Klusanger angefangen, Ödland (Weideland) zu pflügen, um es auf diese Art für sich zu erwerben. In vielen Häusern wurden früher die Soldaten der hannoverschen Herrscher untergebracht. So gab es sogenannte Kürassierstuben mit entsprechender Unterbringung. (Stall für die Pferde). Es gab eine Entschädigung für Roß und Reiter. Zwei Försterhäuser waren vorhanden; eines in der Förstergasse und eins auf dem Försterberg. Sein Kollege, der Schweinehirt, genannt Schwän, hütete die Schweine (der letzte Schwän etwa 1880) nach dem Motto "im Sommer heue eck se im Winter schlachte eck se dä Schwiene von Hattörp". Die Bewachung des Dorfes durch einen Nachtwächter, der ebenfalls auf einem Kuhhorn sein eintöniges "Tuuu" in die Nacht blies, wurde 1959 eingestellt. Schon vorher war das Tuten verboten, da etwaige Diebe dadurch wußten, wo der Hüter des Gesetzes sich aufhielt. Martini gingen die Hirten den Rest ihres Lohnes sammeln. Ich erinnere mich noch, daß auch Handwerker wie Schuster usw. Jahresrechnungen schrieben, die für das verflossene Jahr dann zu Neujahr bezahlt werden mußten. |