1928 übernahm die Firma Vohl, Göttingen, diesen Betrieb und baute ihn 1950 zu einer modernen Fabrik um.

Später ging die Fabrik in die Hände der Holzhenkel-Werke über, deren Hauptsitz in Göttingen liegt.

1900 wurde die Spinnerei erbaut, die vorher in Hannover-Döhren stand. Es gab nunmehr Arbeit für die Hattorfer Einwohner und die Verdienstmöglichkeiten waren trotz der verhältnismäßig niedrigen Löhne besser. Diese Firma holte auch von Wulften mit einem Pferdebus die Arbeiter zur Fabrik. Die Belegschaft dieses Betriebes betrug in der Folgezeit etwa 300 Arbeitnehmer. Sie war zeitweise auf rund 500 angewachsen und arbeitet in 2 Schichten.

Als Dank für die Gründung dieses Betriebes wurde auch die Straße vor der Fabrik nach dem Namen des Gründers Georg Stelling benannt. Die Arbeitszeit in dem Betrieb betrug 1900  11 Stunden und ging dann später auf 10 und 1918 auf 8 Stunden zurück.

Wir lesen über Entstehung und Werdegang dieses Werkes nach einem Bericht der Direktoren dieses Werkes folgendes:

"Die heutige Flachsspinnerei Hattorf/Harz wurde im Jahre 1892 unter der Firma Georg Stelling Gräber & Co. in Hannover gegründet, wo in der Vorstadt Kirchwende, vor den Toren der damaligen königlichen Residenzstadt ein für diese Zeit bedeutendes Unternehmen aufgebaut wurde, und zwar anfangs als Weberei.

Inzwischen hat aber die Stadt Hannover sich gewaltig ausgedehnt; sie war mit Wohnvierteln um die Fabrikanlage so herangewachsen, daß der Ruf immer stärker wurde, solche industriellen Anlagen aus dem nunmehr inneren Stadtbild zu entfernen. Da entschloß sich der damalige alleinige, persönlich haftende Gesellschafter und verantwortliche Leiter des Werkes, Georg Stelling, zu einer radikalen Lösung und verlegte das gesamte Werk von Hannover nach Hattorf/Harz, wo in den Jahren 1900 bis 1902 ein völliger Neubau der Spinnerei entstand, durchgeführt nach den modernsten technischen Erkenntnissen und Erfahrungen dieser Zeit. Viele Meister und eingearbeitete alte Belegschaftsmitglieder zogen mit ihren Familien zum neuen Standort, wo in großzügiger Weise teilweise auch durch Neubauten für entsprechende Wohnungen gesorgt war.

Die Spinnerei gab auch in der Inflation ein eigenes Geld heraus. Es waren Papierscheine mit kleinen Nennwerten.

Um 1900 herum wurde vor dem Krücker nach Kali gebohrt. Das Bohrloch wurde direkt vor der kleinen Diebeskuhle niedergebracht. Das Ergebnis war jedoch nicht befriedigend.

Handwerklich gesehen sind die Leineweber schon im 19. Jahrhundert langsam aber sicher verschwunden und nur noch in den einzelnen Häusern wurden in den Notzeiten des ersten Krieges und in der Nachkriegszeit die Webstühle wieder in Gang gebracht. Den letzten dieser Webstühle erwarb die Gemeinde, um ihn als Zeichen vergangener Zeiten der Nachwelt zu erhalten.
 

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