Dasselbe Schicksal teilten auch, wie überall, die anderen Handwerkszweige, wie Tischler, Schneider, Schuhmacher und Wollkämmer:

Die Schneider, Sattler und Wollkämmer arbeiteten früher im Haus ihrer Kundschaft.

Vor 1900 wurde auch eine Ziegelei westlich des Dorfes durch die Firma Mund erbaut. Jedoch kam der Betrieb kaum über das rein handwerkliche Maß hinaus. Die Belegschaft dieser Ziegelei schwankte zwischen 20 - 30 Arbeitnehmern und weniger.

Nach dem 1. Weltkrieg errichteten die Gebr. Gropengießer ein Kieswerk westlich des Dorfes. Diese Firma, die aus kleinsten Anfängen sich zu einer bedeutenden Straßenbaufirma entwickelte, beschäftigt heute viele Hattorfer und hat in jahrzehntelanger Arbeit das ganze westliche Oderbett ausgebaggert. Die Realgemeinde hat in diesen Jahren eine gute Einnahme aus dieser Konzession erhalten.

Der Sitz des Kieswerkes wurde nach Wulften verlegt. Die Firma Gebr. Gropengießer ist aus einem alten Hattorfer Geschlecht hervorgegangen.

Landwirtschaft

Die Entwicklung der Landwirtschaft ist zur Zeit keine gute. Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) wirft ihre Schatten schon voraus. Der Getreidepreis wird wertmäßig geringer. Am besten zahlt sich die Milchproduktion aus. Die Landwirte mit kleiner Anbaufläche nehmen in der Industrie Arbeit auf und lassen ihre Getreidefelder in Lohn dreschen usw. Viele Häuser, an die einmal ein Landwirtschaftsgebäude angebaut wurde, werden wieder umgebaut. Aus Ziegenställen werden Autogaragen usw. Land, wenn es kein gutes ist, ist schwer zu verpachten. Wenn es nicht zufällig der Anlieger gebrauchen kann, liegt es auch schon mal brach. Es gibt viele Weiden, im Gegensatz zu 1910 etwa, wo es kaum Viehweiden gab. Einige Teerstraßen sind mit Hilfe des Staates in der Feldmark gebaut worden.

Der Trecker führt !

Der Ziegenzuchtverein, gegründet zur Vatertierhaltung, verliert immer mehr Mitglieder. Die Gemeinde unterstützt diesen Verein, weil er ihr die Vatertierhaltung abnimmt. Ebenso ist es mit der Bullenhaltung. Hier geht man jedoch zur künstlicher Befruchtung der Kühe über. Auch gibt es eine sog. Kuhkasse, eine auf Gegenseitigkeit aufgebaute Versicherung, die hilft z.B. bei Verlust einer Kuh usw.

Angebaut wird zur Zeit Roggen, Hafer, Weizen, Gerste (Wenig Raps), Kartoffeln und Zuckerrüben.

Der Ernteertrag beläuft sich in guten bis schlechten Jahren in Zentnern:
 
Roggenvon 14 bis 18Weizenvon 16 bis 20
Hafervon 14 bis 18Zucker-
rüben
von 160 bis 200
Gerstevon 16 bis 20Kartoffelnbis 200

je Morgen (25 ar).
 

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