Technische Entwicklung

Bau der Eisenbahn.

Eine zu damaliger Zeit hervorragende technische Verbesserung der Verkehrs und Transportmöglichkeiten war der Bau der Eisenbahnen. Verkehrswege gab es schon lange und wenn es nur Transportpfade waren. Es war ein langer Weg bis zur heutigen Teerstraße. Es war etwas Neues, daß auch in Hattorf eine Eisenbahn gebaut werden sollte. Anfangs war sie noch eingleisig und lag auf Längsschwellen, d.h. unter jeder Schiene lag eine lange Eisenschwelle, die alle paar Meter mit einer Eisenstange verbunden war. Erst später kamen die eisernen bzw. hölzernen Querschwellen, die heute auch aus Beton gemacht werden. Diese Strecke war später eine der Hauptkohlenstrecken vom Ruhrgebiet her. D-Züge verkehrten hier nicht. Zur Einweihung kamen die Menschen von weit her, um dem Ereignis beizuwohnen. Eine Frau, die vorher eine Lokomotive mit einem niedrigen Wagen gesehen hatte, sagte auf plattdeutsch: "seiget de, et chat doch nich ohne Päre" (seht ihr, es geht doch nicht ohne Pferde). Sie hatte den kleinen Wagen aus der Ferne für Pferde gehalten, denn zu glauben, daß das ohne Pferde fuhr, war schwer.

Die Durchführung des Eisenbahnbaues von Northeim nach Nordhausen ist durch einen Vertrag zwischen dem Land Preußen und dem Land Braunschweig vereinbart worden (Preußische Gesetzsammlung, Jahrgang 1867 Nr. 49 Seite 763). Ab Nüxei bis Nordhausen war die Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft Träger des Eisenbahnbaues.

Eröffnungszeiten der Eisenbahn Northeim-Herzberg 1.12.1868 Herzberg Nordhausen 1.8.1869 Wulften-Duderstadt 1.11.1889

Die Zahl der Züge betrug auf der Strecke Northeim-Nordhausen 1938 nach den Angaben der Bundesbahn etwa 20 Reisezüge und bis 80 und mehr Güterzüge, also gut 100 Züge pro Tag. 1969 verkehrten 19 Reisezugpaare und 5 Güterzugpaare.

Nicht nur die kleine, jetzt stillgelegte Bimmelbahn von Osterode fuhr damals langsam, sondern 1918 auch die Königlich Preußische Eisenbahn (so hieß die jetzige Bundesbahn damals), bei der ich als Heizer tätig war. Sie fuhr bei Stöckey so langsam, daß ich als Heizer Zeit hatte, mit einem Eimer Sand vor dem Zuge herzugehen und Sand auf die Schienen zu streuen, um das Schleudern der Räder zu verhindern. Auch das gab es einmal!
 

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