1960 stand die Renovierung des alten Schulgebäudes bevor. Die Regierung lehnt die Investierung von Geldern in dieses alte Gebäude ab und empfahl, eine neue Schule zu bauen. Sie stellte die erforderlichen Mittel bereit, wobei sich herausstellte, daß wenn Hattorf 7 Einwohner mehr gehabt hätte, also statt 3.997 - 4.000, das Schulbaudrittel der Regierung nicht in dem Maße geflossen wäre. Kostenbetrag einschließlich Turnhalle DM 610.000,00 das Endresultat war außer Grundstückspreis DM 70.000,00 mehr ein schwarzes Kapital.

Errichtet wurde eine Turnhalle mit Gymnastikraum und vier Klassenräumen, als erster Bauabschnitt, auf einer Fläche von 9 Morgen. Bei der Platzbeschaffung war der Anger (Schützenhausplatz) vorgesehen. In einer Realgemeindeversammlung wurde der Gemeinde ein abschlägiger Bescheid gegeben. Die Nachwelt sollte diesen Neinsagern ewigen Dank sagen, daß sie diesen Patz der Allgemeinheit, im Gegensatz zu anderen Entscheidungen, für alle öffentlichen Feiern erhalten haben.

Die Einweihung ging fast sang- und klanglos vorüber. Der zweite Bauabschnitt soll in den Jahren 1966 und 1967 erfolgen. Er sieht den Bau von weiteren 10 Klassen mit allen Nebengebäuden vor und soll DM 1.500.000,00 kosten.

Mit der Erstellung dieser Gebäude könnten alle weiteren Probleme von Bauten der Gemeinde, wie Rathaus usw. gelöst werden.

Inzwischen ist die Schule in Hattorf als Mittelpunktschule bezeichnet, da Elbingerode die Kinder zum Teil (5. - 9. Schuljahr) schon hier beschulen läßt und Hörden das gleiche tun will. Die Belastung der Gemeinde ist finanziell sehr groß.

Zum rein schulischen ist zu bemerken:

Während des 2. Weltkrieges waren etwa 130 Mädel aus Hannover mit ihren Lehrern hier evakuiert. Sie wurden hier unterrichtet. Unter schwierigen Verhältnissen wurden in der ersten Nachkriegszeit, sogar unter Unterrichtsverbot der Besatzungsbehörde, etwa 400 Kinder unterrichtet. In der Folgezeit kamen viele Heimatvertriebene nach Niedersachsen, dadurch stiegen die Schülerzahlen und Not und Elend häuften sich. Die Zahl der Lehrkräfte steigt im Jahr 1965 auf 16, davon sind zeitweise die Hälfte Lehrerinnen.

Im Jahre 1965 wurde der Beschluß gefaßt, eine Förderstufe einzurichten, dadurch wird vielen Kindern der Weg nach Herzberg erspart. Über die Not in den Jahren nach 1945 zeugt eine Aufstellung des damaligen, sehr aktiven Rektors Wilhelm Henze. Er stellte fest: von 570 Schülern sind 265 nicht einheimisch, in 9 Klassen wurden sie mehr oder minder für einige Stunden beschäftigt. Lehrkräfte waren nicht vorhanden. Die Not regierte. Es sei deshalb an dieser Stelle ein Auszug aus einem Bericht des Rektors Henze gegeben, der mehr aussagt über jene Zeit als manche gute Erinnerung:
 

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