schäftigt waren, betrieben Viehzucht, denn es sollte vor 1914 schon Gefrierfleisch nach Deutschland ausgeführt werden. Außerdem wurden Diamanten und hochprozentiges Kupfererz gefunden (Tsumet- Mine). Am 8. August 1914 wurde für die Schutztruppe die Mobilmachung ausgesprochen; denn der Weltkrieg hatte begonnen. Ich kam zur 1. Ausbildungs-Komp. (Funkturm). Die ganze Schutztruppe bestand 1914 aus 1.870 Soldaten, später etwa 4 - 5000 mit Farbigen, etwa 50 - 60 Geschütze waren vorhanden, ein paar Autos und 2 Flugzeuge, während des Krieges bis zur Übergabe mit den Uniontruppen, 12 mit den Portugiesen und 16 mit den Bastarden, welche sich jetzt selbstständig machen wollten. In wechselvollen Kämpfen mit anfänglichen Siegen und späteren Niederlagen wurde der Kampf über weite Strecken ausgefochten. Im November 1915 fiel der Kommandeur unserer Schutztruppe. Die Ausbildung unserer Truppe war mehr als dürftig. Dazu kam der Wassermangel; der Durst und Afrikas heiße Sonne machten uns viel zu schaffen. Ende Juli 1915 war für uns der Krieg zu Ende, und wir kamen in englische Gefangenschaft mit Waffen! (Unsere Verluste während des Krieges betrugen 15 - 50 % der Truppe). Wir wurden im Lager Mis interniert, Reservisten und Kriegsfreiwillige wurden entlassen, so daß nur noch die aktive Truppe zurückblieb, ca. 1000 Mann. Da hier fast alle Handwerke vertreten waren, schickte uns der Engländer zum Aufbau nach Windhuk, wo ich auch dabei war, nach Swakopmund, Ketmannshap und Lüderitzbucht, um die zerstörten Farmen und anderes wieder aufzubauen. Ich habe in der Fleischerei in der Ortskommandantur gearbeitet und mich dort sehr wohl gefühlt; denn wir kamen uns nicht als Gefangene vor und konnten gehen, wie und wohin es uns gefiel. Im Mai 1919 wurden wir von Lüderitzbucht nach der Heimat abtransportiert mit dem Dampfer "Orita". Zuerst nach Rotterdam und von dort nach Friedrichsfelde bei Wesel, wo die die Entlassung und Einkleidung in die Heimatuniformen vorgenommen wurde. Noch heute denke ich gern an die schönen Jahre in Afrika zurück. Hattorfer Einwohner kämpften an allen Fronten: In der Luft und auf dem Wasser. So erzählt Heinrich Riechel, Teichanger: "Ich wurde mit 20 Jahren zur Marine eingezogen und kam am 2.1.1941 nach Holland, Wezepp, wurde dort 6 Wochen im Infanteriedienst ausgebildet, kam dann nach Neustadt in Holstein zur Ausbildung als Matrose auf einem U-Boot, machte einen Taucherkursus mit, kam dann nach Gotenhafen zu einer Lehrdivision, nach 12 Wochen zur 29. U-Boot-Flotille auf U 81 unter dem Kommandanten Güggenberger. Meine erste Fahrt ging von Lospassia (Italien) in 10 Tagen nach Gibraltar. Dort kam ein Amigeleitzug, der nach Afrika wollte. Mit 16 Booten griffen wir an. Unser Boot versenkte als erstes einen Truppentransporter von 12.000 Tonnen mit 4 Torpedos. Ein Torpedo auf einen Kreuzer ging fehl. Mit nur einem Torpedo griffen wir den Flugzeugträger Arkreul an und trafen ihn. Schwer beschädigt wurde er von 3 Kreuzern in Schlepp genommen, jedoch sank er nach kurzer Zeit. Und nun war für uns die Hölle los: Wasserbomben am laufenden Band. Unser Boot wurde unter Wasser auf und nieder gerissen. Wir schwanken zwischen 20 und 100 m Tiefe. Ventile brachen , Wassereinbrüche erfolgten. Es ging 14 Stunden ununterbrochen hart zu. Unsere Funkeinrichtung war kaputt. Nachts tauchten wir auf und hatten Glück. Der Tommi war verschwunden. Unsere Dieselmotoren waren kaputt. Wir reparierten; mit halber Kraft ging es dem Heimathafen Laspesia zu. Unser Boot lag fast ganz unter Wasser, so schwer war es beschädigt. Von unseren 46 angreifenden Booten kamen 10 - 12 wieder in ihrem Heimathafen an. Alle anderen waren von |