Alle diese Vertriebenen schlossen sich in einer Flüchtlingsvereinigung - zusammen, um ihre gemeinsamen Interessen zu vertreten, nachdem der Amerikaner eine Verordnung des Verbots des Zusammenschlusses dieser Gruppen aufgehoben hatte. Und auch an der Gemeindepolitik nahmen sie später regen Anteil und zogen als Ratsherrinnen und Ratsherren in die Gemeindevertretung ein.

Bis Ende 1946 Anfang 1947 wurden etwa 1.100 Vertriebene und Flüchtlinge in unserem Ort untergebracht.

Aus einem kleinen Ort in Schlesien, Probsthain, kamen viele Vertriebene in unseren Ort.

Prozeß um das Schützenhaus

Die Bestrebungen, neben dem Sportplatz an der Oder einen zweiten Platz zu bekommen, liegen lange zurück. Wieder war es unser Rektor Henze, der sich auch hier bemühte. Im Jahre 1934 unternahm Willi Barke einen Vorstoß. Ihm gelang es, im Verein mit dem Landrat Schönfeld zu erreichen, mit der Realgemeinde einen Vertrag bis zu dem Jahre 1988 über Platz und Schützenhaus zum Abschluß zu bringen. In diesem Vertrage wurde festgelegt, daß die politische Gemeinde Eigentümer der auf diesem Gelände errichteten Bauten wurde. Der Platz würde mit einer südlich liegenden Terrasse ausgestattet und den Sportvereinen in feierlicher Form übergeben. Ebenso wurde der Saal mit neuem Fußboden versehen und die Decke verschalt.

1950 reichte die Realgemeinde eine Klage gegen die politische Gemeinde ein, auf Nichtigkeitserklärung des Vertrages von 1934.

In dem Vertrag waren Platz und Schützenhaus bis 1988 an die politische Gemeinde verpachtet. Als Pacht war die Instandhaltung des Gebäudes vorgesehen.

In dieser Sache verklagten beide Teile je rund 1.000 DM. Es kam zu einem Vergleich, in dem die Realgemeinde das Schützenhaus zurückbekam, die sporttreibenden Vereine aber volles Nutzungsrecht für alle Veranstaltungen - außer Festlichkeiten - erhielten.

Die Realgemeinde hatte einen blinden Rechtsanwalt mit der Vertretung der Klage beauftragt. Sie wurde so schlecht geführt, daß ich sie als Bürgermeister, die Realgemeinde noch vor Forderungen gegen Dritte bewahren mußte.

Bau des Schwimmbades

In den Jahren nach dem ersten Weltkrieg waren schon viele Planungen im Gange, um in unserem Ort ein Schwimmbad zu errichten. Der verehrte Rektor Henze war sehr darum bemüht. Doch blieben diese Bemühungen erfolglos. Ich selbst träumte schon als kleiner Junge von einem solchen Bad, das in der Nähe des Mühlenwehrs entstehen sollte.
 

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