Als 1949 die Wahlen in dieser Hinsicht einen Erfolg versprachen, und die Mehrheit des Rates sich diesen Gedanken zu eigen gemacht hatte, wurde mit den Vorbereitungen begonnen. Gleichzeitig setzte aber auch eine Bewegung ein, die diesen Bau zu verhindern suchte.

Da es um die Platzfrage ging, fand eine Realgemeinde-Versammlung statt, in der der Antrag der Gemeinde auf Überlassung eines geeigneten Bauplatzes über dem jetzigen Sportplatz an der Oder zur Diskussion stand. Dieser Antrag wurde dann abgelehnt, und es wurden dafür Bauplätze als Ersatz genommen (die eigentlich für Wohnbauten bestimmt waren).

Der Bau selbst wurde in einem Vierteljahr in zwei Schichten durchgezogen und ehe man sich recht versah, war er fertiggestellt. Etwa 30 Arbeitslose vom Arbeitsamt wurden hier beschäftigt. Der Lohn eines Arbeiters kostete die Gemeinde ganze 5,00 DM pro Tag. Der Zement wurde vom Großhändler zum Preise von je 50 Kilo 2,70 DM bezogen.

Die Arbeit wurde in eigener Regie, mit der Gemeinde als Bauträger, einem Architekten, einem Konditor als Baumeister durchgezogen. Alles andere waren Notstandsarbeiter vom Arbeitsamt. Es gab auch hier viele Schwierigkeiten zu überwinden, da auch die oberste Behörde gegen die Maßnahmen der Ausführung in eigener Regie protestierte.

Zur freiwilligen Arbeit der Gemeindeeinwohner wurden nur die obersten Schulklassen herangezogen, da auch sie ihre Bereitschaft, am Bau mitzuhelfen, zum Ausdruck bringen wollten. Der Bau selbst wurde am 15. Juli 1951 anläßlich eines Sportfestes mit Wettkämpfen eingeweiht und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

Eigentlich hätte ja der notwendige Schulanbau den Vorrang haben müssen; um jedoch den politischen Schwankungen vorzuarbeiten, wurde der Schulbau auf Wunsch auch der Lehrerschaft für einige Jahre zurückgestellt. Baukosten entstanden für die Gemeinde in Höhe von etwa 37.000,00 DM außer dem Bauplatz.

Das ganze Projekt sollte etwa 53.000,00 DM kosten, wenn es an einen Unternehmer vergeben worden wäre. Da aber nur 37.000,00 DM zur Verfügung standen, wurde nach Mitteln und Wegen gesucht, und derselbe Weg gewählt wie bei dem Bau der Bürgersteige - eigene Regie -, denn nur so wurde es möglich, den Bau zu vollbringen. Es gab auch von seiten der Vertriebenen Einwände, die lieber Häuser dafür entstehen lassen wollten.

Bei dem Bau selbst wurde nicht mit Material gespart. Zum Glück wurde entdeckt, daß eine Richtschnur, nach der gebaut werden sollte, von unbekannter Hand verändert war.

An Zuschüssen gab das Land und der Landkreis je 5.000,00 DM. Die Einweihung verlief ohne Tadel. Vertreter der Regierung, des Kreises und der Sportverbände waren zugegen und des Lobes voll. Zur Verschönerung der Feier trug ein Schulchor durch Vortrag von Liedern bei. Nach meiner Ansprache als Bürgermeister sprach der Landrat Hohman. Und bei der Übergabe sprangen von allen Seiten Schwimmer in das neue Becken.
 

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