Bau der Wasserleitung Die ersten Bemühungen um den Bau einer zentralen Wasserversorgungsanlage gehen auf das Jahr um 1919 zurück. Damals suchte man von privater Seite nach Möglichkeiten und zwar vor allem im Krücker. Alle diese Anfänge blieben jedoch in den Kinderschuhen stecken. Selbst als 1930 die große Wirtschaftskrise über das Land hereinbrach und die Arbeiter zu Hunderten in Hattorf arbeitslos waren, blieben diese Bemühungen erfolglos. Der Rat der Gemeinde beschäftigte sich mit einem Antrage, der von Mitgliedern verschiedener Parteien getragen wurde. Es kam 1930 wirklich ein Beschluß zustande. Der gesamte Ort wurde vermessen und eine Fernleitung zu einer Quelle im sogenannten Brande, 2 km oberhalb der Aschenhütte bei Hörden projektiert. Ich selbst war als Arbeiter damit beschäftigt, die verschiedenen Quellen in diesem Gebiet nahe der Steinach zu erfassen und mit dem Architekten die Vermessung der Fernleitung vorzunehmen. Das ganze Objekt sollte 246.000,00 DM kosten. Am Widerstand einzelner Ratsherren ging das Projekt in die Brüche. Als 1957 der Zeitpunkt günstig erschien, fasste der Rat mit geringer Mehrheit den Beschluß, die Wasserleitung zu bauen. Nach unendlich vielen Bemühungen, Besprechungen und Vorträgen von seiten der Regierung und der Wasserwirtschaftsbehörden wurde auf Vorschlag der Regierung dem Architekten Herrn Jahnke, Bremen, der Auftrag erteilt. Herr Jahnke begann auch unverzüglich mit der Vermessung und Projektierung im Orte. Nach dem Vertrag bekam er für diese erste Arbeit 4.000,00 DM, die eigentlich nur mit Zustimmung der Regierung zu zahlen waren. Als dieses Geld zur Neige ging (er hatte inzwischen andere Projekte, die er in Arbeit hatte, mit Vorschuß belastet), fuhr er gegen einen beleuchteten Anhänger und starb im Krankenhaus. Nach Sichtung des zurückgelassenen Materials ergab sich, daß er für die 8.000,00 DM nur wenig brauchbare Arbeit hinterlassen hatte. Nachdem nun ein Echolotwagen der Regierung das ganze Tal vom Rotenberg bis zur Bahn abgetastet hatte, wurde festgestellt, daß in der Nähe des jetzigen Brunnens der bestgeeignetste Punkt sei. Der Besitzer jedoch weigerte sich, die Wiese bereitzustellen. Meiner Ansicht nach und nach seinen eigenen Angaben stand er unter Druck der Gegner des Leitungsbaues, dem er sich beugte. Die erste Bohrung wurde dann in der Nähe des Rotenberges durchgeführt, sie ergab jedoch nicht den gewünschten Erfolg. In erster Linie wegen des großen Schutzgebietes. Die Bohrung kostete 9.000 DM. |