Dadurch werden 100 m Hauptleitung gespart, die 4.00,00 DM kosten, also sind 3.350,00 DM erspart, während das Angebot der Feldmark eine jährliche Belastung des Wasserpreises für alle Zeiten bringt. Inzwischen wuchs die Mehrheit für die Wasserleitung im Rat an, doch blieben die Gegner der Wasserleitung sehr oft der Sitzung fern, wenn sie wußten, daß der Rat dadurch beschlußunfähig wurde. Diesem Übel half ich ab, indem der Wasserleitungsausschuß Ratsvollmachten bekam, und damit war die Sache in guten Händen. In einer Konzeptbesprechung mit den Vertretern der Regierung wurden alle notwendigen Schritte getan bzw. vorbereitet und am 30.8.1959 erfolgte die Ausschreibung und später die Vergabe der ersten 4 Lose: Hochbehälter, Pumpstation, Wasserwerk und Hauptleitung. Das Wasserwerk wurde vor dem Bahnübergang erstellt. Eine direkte Hauptleitung von Kraftstrom versorgt die Pumpanlage. Mit der Arbeit wurde am 15.10. begonnen. Die Leitung wurde von der Firma Gropengießer, Wulften, erbaut. Es werden Eternit-Asbestzementrohre verwandt. Etwas über die Finanzierung. Die Anlage kostete 1,2 Millionen DM, davon trägt die Gemeinde 20 %, d.h. sie werden nicht bezuschußt auf den Wasserpreis angelegt. Für das übrige Kapital werden vom Bund und Land Zins- und Finanzierungshilfen gegeben, die den Wasserpreis auf ein erträgliches Maß herabdrücken und uns bei Anfang des Baues mit 0,45 DM je cbm als tragbar angegeben wurden. In der langen Vorbereitungs- und Bauzeit stieg der Wasserpreis. So entstand ein Wettlauf zwischen stets steigendem Wasserpreis und der Fertigstellung der Anlage. Bei der Endabrechnung war der Wasserpreis bereits auf 0,65 DM/cbm gestiegen, jedoch ließ man uns mit 0,51 DM/cbm davonkommen. Die Hälfte der auf diese Weise ersparten Zinsen müssen nach Tilgung der Darlehen, also nach 20 Jahren, in den darauffolgenden 20 Jahren abgetragen werden (bis zum Jahre 2000). Weiter fehlten bei der Endabrechnung Materialien im Werte von 20.000,00 DM. Eine Klage gegen "Unbekannt" war erfolglos, da allein 15 Gemeinden und Private Material ohne Wissen des Rates ausgeliehen hatten (kein Wunder). Das erste Wassergeld wurde für Dezember 1960 erhoben, 0,60 DM/cbm. Jede Person mußte jedoch einen Mindestverbrauch von 1,5 cbm bezahlen.
Bau der Oderbrücke Nachdem im Jahre 1957 die Sieberbrücke vom Landkreis Osterode erbaut wurde, wurde auch die Oderbrücke in der Rotenbergstraße neu erbaut. Beide Brücken waren vorher Holzjochbrücken, d.h. sie standen, wie alle damals gebauten Brücken, auf in das Flußbett gerammten Pfählen. Die Oderbrücke hatte ursprünglich auch in die Erde gemauerte Bruchsteinsockel, die jedoch bei Hochwasser unterspült und fortgerissen wurden. Sie hatte im Gegensatz zur Sieberbrücke schon Eisenträger als Verbindungen. Dieses alte Stück machte viel Kopfzerbrechen, denn wer sollte die neue Brücke bezahlen. Schließlich wurde der Plan Wirklichkeit, weil aus einem Fond für Unterstützung des Zonengrenzlandes ein Betrag floß. |