Feuerschutz in alten Zeiten bis in die Neuzeit

In früheren Zeiten, wo noch alle Häuser Strohdächer hatten, stand viel auf dem Spiel, wenn ein Brand ausbrach. Doch so rasch, wie im allgemeinen angenommen wird, brannten auch die Strohdächer nicht. Und es wurde mit der Zeit eine gemeinsame Feuerschutzhilfe zum Schutze des Obdaches gebildet. Zur Bedienung der ersten Spritzen, in die das Wasser noch hineingeschüttet werden mußte, war eine lange Kette von Menschen erforderlich, die in Ledereimern das notwendige Wasser heranschafften.

So kam es oft bei Bränden zu wahren Katastrophen, wie z.B. auch im Jahre 1895 bei einem Brande, da die Löschgeräte viel zu wünschen übrig ließen. Zu dieser Zeit gab es eine "Brand- und Löschgilde", die dafür zu sorgen hatte, daß die Geräte in Ordnung waren. Dazu kamen alle Jahre etwa 50 Männer, die die Gemeinde als Pflichtfeuerwehrmänner bestimmte. Die Brand-, Lösch- und Spritzmeister trugen als Erkennungszeichen eine Zylinder mit weißer Binde, worauf der Name Hattorf gedruckt war.

Die mißglückten Löschungen eines Brandes im Jahre 1895 hatten zur Folge, daß eine Gemeindeversammlung einberufen wurde, die dann beschloß, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Zu diesem ehrenvollen Dienst meldeten sich 60 Männer freiwillig. Herr Wemheuer, Bahnhofstraße, wurde als Präsident gewählt. Die Wehr wurde mit schmucken bunten, mit blitzendem Messing verzierten Uniformen ausgerüstet. Die Leute mit langen rot-weißen Haarbüscheln auf dem Helm nahmen sich gut aus.

Schon im Jahre 1896 mußte die Wehr ihr Können unter Beweis stellen. In Osterode brach ein Großbrand aus, der ganze Straßenzüge erfaßte. Die Wehr wurde telegraphisch angefordert und mit 4 Pferden ging es nach der Kreisstadt. Die Straßen standen voller Möbel und Hausrat. Die Wehren aller Nachbardörfer, auch die Dampfspritze von Osterode waren aufgefahren, um das Gut des Nächsten zu retten.

1952, anläßlich der Tausendjahrfeier, bekam die Wehr ein neues Fahrzeug mit allem damaligen Komfort, wie Vorbaupumpe usw. 1965 bei dem Fest des 75-jährigen Bestehens der Wehr bekam die Feuerwehr einen Kleinbus, in dem alle Geräte, wie T.S. 8 Pumpe usw. untergebracht werden können.

1964 trieb ein sogenannter Feuerteufel sein Unwesen. An einem Sonnabend zu Sonntag (16.8.1964 um 2.35 Uhr) brannte es in der Stuhlfabrik, am nächsten Sonnabend (30.8.1964 um 3.55 Uhr) bei der Flachsspinnerei, als vierte Brandstiftung stellte sich der Brand einer Strohdieme am 18.91964 heraus, dem später ein Brand an der Sieberstraße (17.10.1964) folgte, durch den 4 Familien obdachlos wurden. Ein weiterer Brand wurde am 29.11.1964 in der Trüterschen Gastwirtschaft entdeckt und gelöscht.

Viele Verhöre, ja auch Festnahmen, konnten jedoch nicht den Täter ermitteln. Wegen der Regelmäßigkeit der Brände stand der Ort unter Bewachung. Aber alles vergebens, kein Täter wurde erwischt. Der Bürgermeister Lohrengel bekam einen Drohbrief, in dem Brandstiftung angedroht wurde. Der Brief hatte wohl kaum etwas mit der Sache zu tun.
 

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