1959 wurde die Gemeinde Mitglied einer von mir gegründeten Interessengemeinschaft von etwa 28 Landgemeinden, denen man ihr Recht, gleichberechtigt mit ihren größeren Geschwistern den Städten zu sein, vorenthielt. Die Vereinigung nannte sich "Interessengemeinschaft für Energieversorgung" und hatte das Ziel, die ihr vom Landkreis streitig gemachten Einnahmen (Konzessionsabgabe) von den Stromlieferanten das Ortes zu erhalten (s. oben). Fünf Jahre dauerten die Auseinandersetzungen, bis der Zusammenschluß aller Vetreter der Landgemeinden im Kreistag des Landkreises, ohne Unterschied der Parteien, das Recht erzwang. Die Verwaltungsbürokratie scheute sogar vor unzulässigen Abmachungen nicht zurück. Dennoch mußte sie gegenüber der Kreisverwaltung (gewählte Vertreter) kapitulieren, so daß die kleinen Gemeinden ihr Recht bekamen, darunter auch Hattorf.

Etwa 1950 kam die erste farbige (schwarze) Einwohnerin in unseren Ort. Sie wohnte in der Mitteldorferstraße, und zwar mit einem Weißen verheiratet. Dieses bedauernswerte Geschöpf fühlte sich recht unwohl in unserem Orte und wollte am liebsten wieder fortziehen. Darum lief sie zu allen Behörden. Da es dem Rat vorgetragen wurde, trug die Gemeinde die Hälfte der Fahrtkosten, die andere Hälfte bezahlte der Kreis. So fuhr sie dann mit einem enttäuschten Herzen wieder in ihre Heimat zurück.

Nach 1945 kam die Kleinpferdezucht zu großer Blüte. Führend war die graugelbe Norweger Rasse. Ein Herr Stehr aus Wollershausen war einer der ersten Verfechter dieser Zucht. In den Jahren nach 1950 wurden erstmalig Kleinpferdezuchtschauen abgehalten, so in Wollershausen, in Düna usw.
 

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