Und innerer Friede zieht in mir ein.
Und dort - grade vor mir -
als sollt' es so sein -
ein Strauch mit weißer Heide!

Weiße Heide, so selten du blühst
hier auf dem sandigen Boden -
so selten findet der Mensch seine Ruh
sucht er sie nicht
in der Natur lebendigem Oden.

Nun suchte ich der Immen Haus
und spähte nach ihrem Fluge aus.
Fand auch ganz richtig, wie sie mich geführt,
den Imkersmann und der Immen Haus.
Hier ging es gar hurtig ein und aus.

An einem Bächlein, da saßen wir nun.
Es labte das Brot uns, es kreiste der Becher.
Wir tranken was als Freunde zu
mit dem Wasser
wie Rheinweinzecher.

Dann strich ich einsam durchs duftende Rot.
Ließ Herz und Auge weiden,
ersehnte der Arbeit Morgenrot,
und summte ein Lied von der Heide.

Noch zehrt mein Herz von jenen Tagen.
Die Sehnsucht stirbt wohl nimmer aus.
Ein Erleben, sei's auch in anderen Bahnen,
treibt stets mich aufs neue froh hinaus.
Ein Hindernis kennt nie wohl meine Seele -
doch Gram und Sorge zehrt langsam sie auf.
drum muß der Mensch, wie ein Bär aus
der Höhle
von Zeit zu Zeit einmal hinaus.

Froh schaffen wieder meine Hände -
Maschin' und Bienlein summen ganz wie zuvor.
Es gibt für alle die Schicksalswende:
Kraft Wille, Mut
bringt sie hervor.
Bestünde das Leben nur aus leeren Blättern,
es wäre des Lebens sicherer Tod.
Wenn nur der Mut zum Neuen besser
hebt sich der Mensch aus tiefer Not!

* * *

 
Leere mit jedem Freund Dein Glas
zu jeder Stund'.
Und wenn's Dir gefällt,
ein ganzes Faß bis auf den Grund.
Und ist der letzte Tropfen dahin,
schwer die Zunge, berauscht der Sinn,
so schau hinein in Becher und Glas,
ein winzig Tröpfchen wird drinnen sein.
Dein eigenes ich erkennst',
das als letzten Tropfen trink
für Dich allein.

* * *

 
Der Riese Kriese klopft an meine Pforten.
erschaudernd nimmt mein Ohr es wahr.
Des Wollens Können schiebt ihm vor den Riegel
des Schicksals Allmacht läßt ihn doch herein.
Nun drückt er unbarmherzig mir den Siegel
tief in des Lebens Mut hinein.

 

 

[ Inhaltsverzeichnis ]

Impressum / Datenschutz