Am Himmel Sterne in weiter Ferne sehnen nach mir. Liebendes Leben will mich umweben, will mich umjubeln, ringt um mein Herz. Weit in die Ferne zieht mahnend vorüber liebesmüde vergangene Zeit. Ich kehre nicht wieder, drum rufet den Mai im verblühenden Leben noch einmal herbei. Lebensfreude aus Sommersfülle laß in tief'rer Erkenntnis liebend uns schöpfen, daß im reifenden Herbst, im ersterbenden Winter verblühtes Leben wir nimmer bereu'n.- - - - O Liebe himmlisch süßer Tau, Geheimnis aööen Erdenlebens weiser Schöpfung List. - - - - Erkenne den Boten des Herbstes im Leben, im Blick, der nach der Jugend schielt, das Auge, es weidet erblühendes Leben und haschet nach Strahlen vergangener Zeit. | AKME * Höre auf Dein inneres ich, lerne aus Deiner Akme, versuche sie zu lesen, doch mißdeute sie nicht. Ihre Sprache ist unendlich schwer, doch lügen tut sie nicht. - - - Alle wichtigen Lebensereignisse gibt Dir Deine Akme in irgend einer Form kund, unendlich leise, doch unmittelbar vor dem Ereignis stärker pocht sie, doch was sie meint, verrät sie nie. Sie mahnt durch Störung der Gedanken und Unruhe, sie stimmt zu durch Verleihung felsenfester Ruh, unendlich fein vibriert sie im ganzen Körper. - - -
* Akme bedeutet hier nicht das im Duden verzeichnete Wort, sondern das von Prof. Dr. L. Jahn, Jena, 1940 |