1938
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TECHNIK     Segen oder Fluch
 

Welten zerplittern mit dröhnendem Krachen,
alles zermahlt mein gewaltiger Rachen.
Zepter und Krone den Göttern zum Hohne
weih ich dem Tode.
Soll in der Zukunft ich nicht bestehn mögen,
Reiche zerplittern, Völker vergehn,
nicht Wollen, nur sollen gebietet mein sein,
sich wehren heißt Tod,
mich mehren heißt Not.
Den Ruf, mich einst im Rad zu drehn,
des Schiffleins Last im Wind zu tragen,
die Spindel in der Hand zu drehn,
im Fäustel mich mit Eäpen schlagen
befolgte ich im Kindesalter.
Dann rief man mich in jeder Not,
auch um des schnöden Mammons willen,
dann fraß ich all der Ärmsten Brot
und häufte zu Hauf im wilden Lauf
zwischen Stein und Erde
das Häuflein Mensch.

Doch wollt veredeln ihr die Erde,
gern steh zu euren Diensten ich.
Zeige euch die fernsten Länder,
schlage um euch Herzensbänder.
Land und Meer, der Lüfte Reich
lege ich euch zu Füßen.
Jedoch im Schein des Goldes bin ich ein Tyrann.
Tödlich wirkt sein matter schein,
dann send ich über Länder weit und Meere
meine Todesstrahlen.
Stampf aus dem Boden Riesenheere,
leg in Ketten meine Rufer
wie einst Sklaven:

dann seht mit Grauen ihr in mein neu Gesicht,
und möcht' verdammen mich in schwarze Nacht.
Ein Sonnenstrahl schon
wird mein Schicksal wenden,
aufs neue ruft ihr mich herbei,
was ferner Zukunft vorbehalten.
Denn ich bin die große Wundertüte,
immer Neues ist darin.
Faßt nur hinein, ihr Kinderlein,
wenn ihr erst groß und reif zum Denken
will ich euch große Zeiten schenken.

Ich bin der König der jüngsten Zeit
und habe die Zukunft als Gatten gefreit.
Meine Diener sitzen auf allen Thronen,
mit Triumpfen tu ich sie belohnen,
nicht Gold ist mein Zepter, nicht Edelstein,
doch Herrscher will ich immer sein.
Mein Vater, Gedanke mit hohen Geistesgaben
hat mich einst zur Wiege getragen.
Meine Pflegeeltern um des providres Sold
zogen mich auf für schönstes Gold.
Es streckte mein Schwert sie alle dahin,
ich diene nur dem Gemeinschaftssinn.
Der Wille zum Fortschritt ist mein Sieg,
mein größter Helfer ist der Krieg.
Es dünken sich viele, Herrscher zu sein,
doch in meinem Reich bin ich König allein,
kein Kaiser sitzet über mir.
Des Goldes ungekrönten Fürsten
werden mir einst die Schuhe bürsten,
und reden auch alle mit geschwollener Brust,
erst wenn sie gestürzt, ist ihnen bewußt,
in wessen Diensten die Häscher gestanden.

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