Der Roggen war zwar in gutem Stande, hatte aber eine schlech-
te Blütezeit. Es herrschte starker Regen und Wind.
Politisches.Den 22 Mai erhub sich in dem ganzen Chur Hannöverschen
Lande ein ganz sonderbar Ereignis. Den 22. Mai sollte erst ein
Handschlag gemacht werden, daß ein jeder, er mochte sein oder
heißen, wer er wollte, sowohl Obrigkeit als Untertan. Deren sie
sich aber hier in Hattorf wiedersetzten. Deren Einige der ersten
waren, daß sie streiten oder fechten wollten. Den 24. aber des
Nachts wurde wiederum ein jeder, er mochte sein, wer er wollte,
auf der Amtsstube zu sein, weil die Franzosen ins Land eindran-
gen. Da wurde dann mit Gewalt ausgenommen aus Hattorf 55, dar-
unter auch ich mit war. Wir dachten nicht anders, denn der soll-
te angetan werden, aber es kam anders. Die erste Nacht lagen
wir da in Osterode, hernach 4 Tage in Einbeck, da kamen wir
bei die Greisen bei die 6. Kompagnie bei das 12. Regiment
Pfingstfest, den 29. Mai. Den 30. sind wir aus Einbeck ausmar-
schieret mit Gewehr und Waffen 8 Tage herum bis den 5. Juni,
da wir denn auf jenseit Hannover in Burgdorf wieder losgegeben
wurden. Hannover sahen wir 4 Tage. Aber doch wieder nach Haus
über Hildesheim.
Witterung
und
Ernte.
Die Heuernte ist auch recht gut gewesen, es gab aber nur
wenig.
Den 16. Juli sind die anderen auch losgegangen zu Ratzeburg
auf der Elbe und haben auch ein ganzes Jahr Urlaub gekriegt von
dem Franzosen-General Mordje (Mortier).
    Eine große Trockenheit ist gewesen von etwa 5 Wochen. Den
1. August hat man angefangen Flachs zu raufen, das Kornschnei-
den begann man den 6. August. Des Abends fing es stark an zu wetter-
leuchten, da kühlte sich das Wetter ab. Am 12. abends tat es ei-
nen starken Regen, den 19. des Abends wieder, dabei schöne
warme Witterung und Sonnenschein.
    Den 14. September ist ein sehr starker Reif oder Frost
gewesen. Die Sommerfrüchte sind alle gut eingekommen, auch sehr
trocken 14 Tage vor Michaeli.
Obst.
    Äpfel und Birnen hat es nicht viel gegeben. Zwetschgen ging
so halbwege. Die Kiepe Zwetschgen kostete durchgehends 1 Taler.
Saatpreise.
    Das Korn hat gegolten 1 Taler, der Hafer 18 g. Gr., der
Weizen 1 Tasler 18 g. Gr. Erbsen 1 Taler 3 g. Gr., Gerste 30 g. Gr.
Linsen 1. 24.
Politisches.    Den 12. September ist in Osterode ein großer Aufruhr gewe-
sen wegen Franzosenwerbung. Am 7. Oktober sind 1500 Mann Fran-
zosen nach Osterode marschiert, nämlich "Schersseurs, Husaren,
Grennetiers, Weiber, Kinder und Bediente" in allem 2100 Mnn,
die lagen acht Tage stille allda, von da sein sie nach Northeim
und Einbeck und auf die Dörfer einquartiert.
Franzosen
kommen auch nach
Hattorf.
Den 4. Januar sind sie auch zu uns kommen. Eine
Kompagnie hat hier gelegen ganz bis in den Sept.
Von da sie nach anderen Dörfern zogen, bald hier,
bald da bis den 16. Mai 1805, da sie wegmußten
nach Lüneburg in die Gegend umher.
frz.
Einquartierung.
Acht Tage danach kamen wieder Husaren hier ins Dorf,
ein großer Schade für jeder das Land wegen der vielen Geldsteuern.

          Das Jahr 1804.
Sind die Früchte zu mehrern nicht gut geraten und dazu auch noch
schlecht eingekommen. Das meiste Korn mußte auch noch aufgestuk-
kert werden, sonst wäre es ausgewachsen. 5 Bund taten einen
Scheffel. Die Sommerfrüchte taten desgleichen. Das Heu geriet
auch nicht gut und kam dazu auch schlecht ein. Die Grummet gab
auch nicht viel, und das Obst geriet so hin. Besonders die
Zwetschgen, die Kiepe kostete 1 Taler und 9. g. Gr.

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