Die Schafe zum Schlachten kosteten das Paar 5 Taler und 12
g. Gr. Der frühe Flachs ist nicht gut geraten, der späte et-
was besser. Der Scheffel Rocken kostete vor der Ernte 32 g. Gr.
Im Herbst fing es im November an zu frieren. Die Schafe wurden
8 Tage vor Weihnachten eingestallt. Diesen Herbst sind viele
starke Reife gefallen. Das Korn kam auf 1 Taler 18 g. Gr.
    1803 ist vieles Korn gewachsen, sodaß auf bergigtes Land
3 1/2 Schock wurde und kam auch gut ein. Das Schock tat 8 - 9
Scheffel das Jahr. Die Sommerfrüchte gerieten so ins Mittlere
hin. Die Grummet war auch mittelmäßig. Besonders der frühe
Flachs geriet in diesem Jahr gut. Die Tonne Lein kostete 21. T.
Das Korn das ganze Jahr hindurch 1 Taler 6 Mariengroschen,
Branntwein 8 g. Gr. das Maß. Die Schafe standen ein den 12.
Dezember.
Brand in
Scharzfeld.
    In Scharzfeld hat es in diesem Jahre auch gebrannt. In
der Mitte des Dorfes sind 4 Häuser abgebrannt, darunter auch
ein prächtiges Wirtshaus. Es brannte in der Nacht, 9 Schweine
und 3 Pferde sind in dem Wirtshaus aufgebrannt.
           Das Jahr 1805.
 Hat mit starker Kälte angefangen den 1. Januar und hat so fort-
gefahren bis Ausgang März. Alle Wasser waren dicht zugefroren.
Das Schock Stroh kostete 10 - 12 Taler.
    Am 2. Mai tat es einen sehr starken Frost, daß das Laub an
den Bäumen erfror. Es wuchs garnichts in diesem Frühjahr.
War eine große Not unter den Menschen und auch unter dem Vieh.
Hungesnot
     in
Hattorf.
    Menschen und Vieh wurden nicht einmal mehr recht satt und
dazu war es auch noch kalt.
    Von Mai an bis Ende August, also volle vier Monate, dauerte
die Hungersnot. Es war nichts zu kochen und zu backen bei den
meisten. Der 4. Teil kam hier in Hattorf nur noch davon, wir
kamen so kaum davon.
Steigende
Fruchtpreise.
    Der Rocken kletterte bis auf 3 Taler 12 g. Gr., Weizen
desgleichen. Gerste 2 Taler, Hafer 1 Taler 18 g. Gr.
    Mit Kornschneiden fing man bereits Mitte August an, troz-
dem es noch nicht reif war. Man konnte kaum so viel kriegen,
wie man aufaß, da es jeden Tag regnete, trotzdem mußte man
die Frucht noch beim Ofen trocknen 2 Tage, und man konnte
es doch nicht recht mahlen. Solches mußte ein jeder tun
3 - 4 mal.
    Das Pfd. Brot kostete zu Herzberg 1 Mariengroschen, her-
nach 1 g. Gr. und zu Osterode das Pfd. 3 Mariengroschen.
Notstandsküche.    Soviel Vietsbohnen wurden geschickt, die wurden für die
armen Leute gekocht, daß sie nicht verhungerten. Solch große
Teuerung war durch ganz Deutschland, in Österreich kostete
das Pfd. Brot 12 Mariengroschen.
Neue frz. Ein-
quartierung.
    Den 9. September kamen die Franzosen wieder und kamen
in das Dorf 600 Mannn " Fus- Schersörs " (Jäger zu Fuß), welche
die Leute so, 6 Tage lang, welches gewiß Hattorf
2000 Taler gekostet hat. Da war denn das Korn erst recht reif
und die Weizenernte vorhanden, es war auch recht gut Wetter,
nur mußten die Leute dem Volke aufwarten.
Ernte.    Die Sommerfrüchte kamen nicht gut ein, denn es fing an zu
frieren. Zu Michaeli fing der Frost an und fuhr immer fort, bis
es zuletzt sogar darauf schneiete.
    Das Winterfeld kam erst 8 Tage vor Michaeli völlig ein,
das Sommerfeld erst völlig zu Martini. Den 28. Oktober fing
es an zu schneien und wehete der Wind den Schnee durcheinander
auf Haufen.
    Am 31. Oktober wurde es helle, und es war Abendrot. Was
geschah da des Nachts? Da erfror das ganze Obst: Äpfel, Birnen,
Zwezschgen. Auch die Kartoffeln froren ganz zu, daß man sie
mit Beilen und Hacken aus dem Frost und Schnee herausholen muß
te. Zuletzt erfroren sie alle in einer Nacht.

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